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Umwelt

Ölpest: Massensterben im Goldenen Dreieck?

Alaska-Katastrophe mit Fernwirkung

Goldenes Dreieck © WWF

Von der Ölpest nach der Havarie des Frachters Selendang Ayu vor den Aleuten sind nach Angaben des WWF viele ökologisch als auch ökonomisch wichtige Tierarten betroffen. Die wegen ihres Artenreichtums als „Goldenes Dreieck“ gerühmte Region ist die Heimat vom Pazifischen Pollack, an der Tiefkühltheke besser bekannt als Alaska-Seelachs, Seewolf, Heilbutt, Lodde oder Hering. Außerdem ist das Goldene Dreieck Wanderkorridor und Überwinterungsgebiet für verschiedene Tierarten.

WWF-Meeresschutzexperte Stephan Lutter sagt: „Bislang ging es dem Alaska-Seelachs noch gerade einigermaßen. Nach dieser Ölkatastrophe müssen wir darauf gefasst sein, dass einer der wichtigsten Lebensräume dieses Speisefisches auf Jahrzehnte durch das giftige Schweröl verseucht wird.“

Zudem ist der unmittelbar von der Ölpest betroffene Bereich um Dutch Harbor vor der Insel Unalaska eine wichtige Wanderroute von Grauwal, Finnwal und Buckelwal, sowie von Sturmtauchern, Papageitauchern und Kormoranen und Überwinterungsgebiet der Alken, die aufgrund ihrer Vorliebe für das Tauchen bei Ölkatastrophen regelmäßig in besonders großer Anzahl sterben. Am so genannten Baby Pass liegt das Hauptbrutgebiet des Bartalken in der gesamten Bering-See.

Schließlich sind auch für das ökologische Gleichgewicht unschätzbar wertvolle Boden- und Planktonlebensgemeinschaften in der Ökoregion von der Katastrophe betroffen. Sie stellen zudem eine Schlüssel-Nahrungsquelle dar für Sturmtaucher und Bartenwale. Auch Seelöwen und die Nördliche Pelzrobbe sind in dem verölten Gebiet anzutreffen und werden mit noch nicht absehbaren Konsequenzen der Katastrophe zu kämpfen haben. Die Bering-See-Region gehört zu den vom WWF als „Global 200“ identifizierten Schmelztiegeln des Artenreichtums, für deren Erhalt sich der WWF seit Jahren besonders engagiert.

Zusätzlich zu den unmittelbaren Umweltauswirkungen des Öls, das bereits einige Kilometer Strand mit seiner zähen Masse verklebt, befürchtet der WWF auch Langzeitschäden für die Seevogelkolonien durch möglicherweise auf dem havarierten Frachter eingeschleppte Ratten. Diese könnten, falls sie an Land gelangen, den Vögeln und ihrer Brut sogar noch mehr zusetzen, als die schwarze Pest dies ohnehin schon tut.

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(WWF, 14.12.2004 – DLO)

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