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GeoUnion

Jetzt wird das Klima aufs Spiel gesetzt

Wissenschaftler entwickeln Brettspiel

Brettspiel „Keep Cool“ © PIK

{1l}Klimapolitik am Wohnzimmertisch: Mutti als Ölkonzern und Klein-Fritz als Umweltschutzverband während Vati den Klima-Skeptiker spielt. So könnte demnächst die Familienunterhaltung am Abend aussehen. Denn Wissenschaftler am Potsdam-Institut für Klimafolgenforschung (PIK) haben mit dem Brettspiel „Keep Cool“ einen Weg gefunden, die gesellschaftlichen und wissenschaftlichen Aspekte des Klimaschutzes spielerisch deutlich machen.

Mit einfachen Regeln und viel Spaß schafft es „Keep Cool“ Themen wie globale Erwärmung, erneuerbare Energien oder Klimakonferenzen für Spieler ab zwölf Jahren verständlich und nachvollziehbar zu machen. Drei bis sechs Spieler schlüpfen für ein bis zwei Stunden in die Rolle der Regierungen von Staatengruppen wie Europa, der Opec oder den Entwicklungsländer. Sie entscheiden, ob in ihren Ländern „grüne“ oder „schwarze“ Prinzipien das wirtschaftliche Wachstum bestimmen.

Dabei gilt es aber auch, sich an unvermeidbare Klimafolgen wie Dürren und Überschwemmungen anzupassen. Je mehr Spieler auf „schwarzes“ Wachstum setzen, umso mehr steigt die Welttemperatur und damit auch die Folgen des Klimawandels. Es gewinnt der Spieler, der Klimaschutz und die verschiedenen Interessensgruppen am besten in Einklang bringt. Wenn aber einige zu rücksichtslos vorgehen, kippt das Klima um und alle verlieren.

{2l}Die Idee zu einem Spiel zum Klimawandel gärte schon lange, bevor die Wissenschaftler Gerhard Petschel-Held und Klaus Eisenack aus Ernst wirklich ein Spiel machten. „Zunächst haben wir in der Freizeit getüftelt“, erklärt Klaus Eisenack, Mathematiker am PIK. Doch dann kam ein Punkt an dem klar wurde, dass das Spiel auch wissenschaftlich interessant ist. Denn „Klimaforschung kann nicht abgekoppelt von der gesellschaftlichen Entwicklung geschehen. Lösungen kann man als Wissenschaftler nicht alleine beschließen. Wir leben vom Austausch mit der Öffentlichkeit.“ Und dort wird das Spiel einfließen. Zum Beispiel in Unterrichtsmaterial des Bundesministeriums für Umwelt zum Klimaschutz und dessen Öffentlichkeitsarbeit.

"Wir setzen darauf, dass "Keep Cool" neue Dialoge mit der Öffentlichkeit initiiert", erklärt Gerhard Petschel-Held, Spieleautor und Leiter der Abteilung "Integrierte Systemanalyse" am PIK.

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Die größte Herausforderung für die Autoren war es, die Prozesse um den Klimawandel so zu fassen, dass sie die Wirklichkeit verständlich und daher vereinfacht, aber doch korrekt wiedergeben. Wer neugierig geworden ist und mehr wissen will, findet im wissenschaftlichen Begleitheft Informationen über Zusammenhänge und Hintergründe des Klimawandels. „Wir haben beim Spielen neben viel Spaß selbst schon AHA-Erlebnisse gehabt, die wir jetzt wissenschaftlich verfolgen wollen“, berichtet Eisenack. Dies liegt unter anderem daran, dass das Spiel das Wissen von Ökonomen, Klima- und
Politikwissenschaftlern vereint. Denn nur wenn alle beteiligten und betroffenen Disziplinen ihr Wissen vereinen, kann ein realistisches Bild des Problems entstehen.

Bestellung: "Keep Cool" kann seit dem 1. November bei dem Spieltrieb-Verlag für 22,95 Euro bestellt werden. Es enthält unter anderem einen großen Spielplan, ein "Weltthermometer", knapp fünfzig Spielkarten und über hundert verschiedenfarbige Holzsteine. Bezugsadresse: Spieltrieb, Pfarrgasse 2, 65321 Niedermeilingen, www.spieltriebgbr.de

Klimapolitik am Wohnzimmertisch: Mutti als Ölkonzern und Klein-Fritz als Umweltschutzverband während Vati den Klima-Skeptiker spielt. So könnte demnächst die Familienunterhaltung am Abend aussehen. Denn Wissenschaftler am Potsdam-Institut für Klimafolgenforschung (PIK) haben mit dem Brettspiel „Keep Cool“ einen Weg gefunden, die gesellschaftlichen und wissenschaftlichen Aspekte des Klimaschutzes spielerisch deutlich machen.

Mit einfachen Regeln und viel Spaß schafft es „Keep Cool“ Themen wie globale Erwärmung, erneuerbare Energien oder Klimakonferenzen für Spieler ab zwölf Jahren verständlich und nachvollziehbar zu machen. Drei bis sechs Spieler schlüpfen für ein bis zwei Stunden in die Rolle der Regierungen von Staatengruppen wie Europa, der Opec oder den Entwicklungsländer. Sie entscheiden, ob in ihren Ländern „grüne“ oder „schwarze“ Prinzipien das wirtschaftliche Wachstum bestimmen.

Dabei gilt es aber auch, sich an unvermeidbare Klimafolgen wie Dürren und Überschwemmungen anzupassen. Je mehr Spieler auf „schwarzes“ Wachstum setzen, umso mehr steigt die Welttemperatur und damit auch die Folgen des Klimawandels. Es gewinnt der Spieler, der Klimaschutz und die verschiedenen Interessensgruppen am besten in Einklang bringt. Wenn aber einige zu rücksichtslos vorgehen, kippt das Klima um und alle verlieren.

Keep Cool im Einsatz © PIK

Die Idee zu einem Spiel zum Klimawandel gärte schon lange, bevor die Wissenschaftler Gerhard Petschel-Held und Klaus Eisenack aus Ernst wirklich ein Spiel machten. „Zunächst haben wir in der Freizeit getüftelt“, erklärt Klaus Eisenack, Mathematiker am PIK. Doch dann kam ein Punkt an dem klar wurde, dass das Spiel auch wissenschaftlich interessant ist. Denn „Klimaforschung kann nicht abgekoppelt von der gesellschaftlichen Entwicklung geschehen. Lösungen kann man als Wissenschaftler nicht alleine beschließen. Wir leben vom Austausch mit der Öffentlichkeit.“ Und dort wird das Spiel einfließen. Zum Beispiel in Unterrichtsmaterial des Bundesministeriums für Umwelt zum Klimaschutz und dessen Öffentlichkeitsarbeit.

"Wir setzen darauf, dass "Keep Cool" neue Dialoge mit der Öffentlichkeit initiiert", erklärt Gerhard Petschel-Held, Spieleautor und Leiter der Abteilung "Integrierte Systemanalyse" am PIK.

Die größte Herausforderung für die Autoren war es, die Prozesse um den Klimawandel so zu fassen, dass sie die Wirklichkeit verständlich und daher vereinfacht, aber doch korrekt wiedergeben. Wer neugierig geworden ist und mehr wissen will, findet im wissenschaftlichen Begleitheft Informationen über Zusammenhänge und Hintergründe des Klimawandels. „Wir haben beim Spielen neben viel Spaß selbst schon AHA-Erlebnisse gehabt, die wir jetzt wissenschaftlich verfolgen wollen“, berichtet Eisenack. Dies liegt unter anderem daran, dass das Spiel das Wissen von Ökonomen, Klima- und

Politikwissenschaftlern vereint. Denn nur wenn alle beteiligten und betroffenen Disziplinen ihr Wissen vereinen, kann ein realistisches Bild des Problems entstehen.

Bestellung: "Keep Cool" kann seit dem 1. November bei dem Spieltrieb-Verlag für 22,95 Euro bestellt werden. Es enthält unter anderem einen großen Spielplan, ein "Weltthermometer", knapp fünfzig Spielkarten und über hundert verschiedenfarbige Holzsteine. Bezugsadresse: Spieltrieb, Pfarrgasse 2, 65321 Niedermeilingen, www.spieltriebgbr.de, Tel. 0611/9889320, E-Mail: kontakt@spieltriebgbr.de

(PIK, GeoUnion, 19.11.2004 – Kirsten Achenbach, DFG-Forschungszentrum Ozeanränder)

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