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Sonnensystem

Himmelsschaupiel: Rendezvous von Mars und Venus

Beide Planeten und der Mond kommen sich am Wochenende besonders nahe

Am 20. Februar stehen Venus, Mars und Mond in der Abenddämmerung sehr eng beisammen © Sky & Telescope

Planetentreff am Abendhimmel: Am Wochenende kommen sich die beiden Planeten Mars und Venus besonders nahe. Ihre beiden eng beieinander stehenden Lichtpunkte sind in der Abenddämmerung über dem Westhorizont deutlich zu sehen. Am Freitag gesellt sich zu diesem Rendezvous sogar noch die schmale Mondsichel dazu – ein schönes Schauspiel.

Die beiden Nachbarplaneten der Erde gehören zu den besonders gut am Himmel sichtbaren Phänomenen: Die momentan als Abendstern leuchtende Venus ist nach Sonne und Mond sogar das hellste Himmelsobjekt, der Mars mit seinem leicht rötlichen Schein leuchtet zwar schwächer, ist aber mit bloßem Auge noch gut erkennbar. Am Abendhimmel liefern sich diese beiden zurzeit eine kleine Verfolgungsjagd: Der Mars wandert nur langsam, während ihm die auf einer engeren Bahn ziehende Venus von schräg unten immer näher kommt.

Dreier-Treff am Westhorizont

Am Abend des 20. Februar kommt es zu einem ersten Rendezvous: Venus und Mond stehen nun nur noch rund ein Grad auseinander und leuchten gemeinsam in der Abenddämmerung am Westhorizont. Zu ihnen gesellt sich die schmale Sichel des Mondes, so dass sie ein Dreieck bilden. Der Mars steht dabei oben, die Venus links und die Mondsichel rechts.

Die helle Venus und der Mond werden dabei den deutlich lichtschwächeren Mars überstrahlen. An sehr hellen Beobachtungsstandorten, wie beispielsweise in der Großstadt, kann es daher etwa schwierig sein, den Mars gut zu erkennen. Doch von dunkleren Orten aus oder mit einem kleinen Fernglas oder Teleskop lässt sich die Begegnung im Detail gut sehen – und auch gut fotografieren.

Am 21. und 22. Februar bilden Venus und Mars ein Paar © Sky & Telescope

Rendezvous von Kriegsgott und Liebesgöttin

Am Samstagabend ist die Venus noch näher an den Mars herangerückt, jetzt trennt beiden nur noch rund ein Viertelgrad. Eine solche Konjunktion hätten unsere Vorfahren vermutlich als mythisches Omen gedeutet – Kriegsgott und Liebesgöttin geben sich ein Stelldichein. Aber natürlich ist dieses Rendezvous letztlich nur Schein, es sieht nur von uns aus gesehen so aus, als wenn sich beide Planeten treffen. In Wirklichkeit ist die Venus rund 215 Millionen Kilometer von der Erde entfernt, der Mars aber noch gut 100 Millionen Kilometer mehr.

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Am 22. Februar dann überholt die Venus den Roten Planeten endgültig. Weil sie im Sonnensystem näher an der Sonne und damit auf einer engeren Bahn kreist, scheint sie von uns aus gesehen schneller vom Fleck zu kommen als der weiter außen seine Bahn ziehende Mars. Noch bis Ende Februar bleiben sich beide Planeten relativ nahe – immerhin bis auf rund vier Grad. Erst dann vergrößert sich ihr Abstand noch weiter.

(Sky & Telescope, 20.02.2015 – NPO)

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