Erhöhtes Blutkrebs-Risiko für Allergiker
Zwillingsstudie identifiziert Ekzeme und Nesselsucht als Risikofaktoren

Krebszellen
© National Cancer Institute
Die Forscher hatten den Werdegang von 16.539 Zwillingen über 31 Jahre hinweg verfolgt und dabei aufgezeichnet, ob bei diesen innerhalb dieser Zeitperiode Blutkrebs auftrat. Alle Teilnehmer der Studie hatten zudem einen 1967 vom schwedischen Zwillingsregister ausgesendeten Fragebogen ausgefüllt, der auch Fragen zu Allergien enthielt.
„Eine wichtige Stärke unserer Studie ist die Tatsache, dass die Informationen zu den Allergien gesammelt wurden, bevor bei den Personen Krebs diagnostiziert worden ist“, erklärt Söderberg. Dieses verhindere eine mögliche Verfälschung der Daten durch ein nachträgliches Befragen von bereits erkrankten Individuen, die sich möglicherweise nicht mehr genau daran erinnern können, ob sie als Kind n Allergien litten oder nicht.
Die Wissenschaftler vermuten, dass die chronische Stimulation des Immunsystems, wie sie für eine Allergie typisch ist, die Bildung einer erhöhten Anzahl von weißen Blutkörperchen nach sich zieht. Dies wiederum könnte das Risiko für krebsauslösende Mutationen innerhalb der Population der weißen Blutkörperchen erhöhen.
“Ergebnisse unserer Studie widersprechen damit der Theorie, nach der Allergien gegen bösartige Veränderungen schützen, weil sie die Fähigkeit des Immunsystems zu Erkennung und Zerstörung von Krebszellen verbessern“, resümiert die Forscherin.
(BioMed Central Limited, 04.11.2004 - NPO)