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Energie

China setzt auf erneuerbare Energien

Bis zum Jahr 2020 zwölf Prozent des Stroms aus Sonne, Wind und Wasser?

China wird einen wachsenden Teil seines Energiebedarfs aus erneuerbaren Quellen erzeugen. Bis zum Jahr 2020 will das Land nicht weniger als zwölf Prozent seines Stroms aus Sonne, Wind und kleiner Wasserkraft decken.

Vor allem den Ausbau der Windkraft will China in den nächsten Jahren erheblich vorantreiben. Deutsche Unternehmen werden mit ihrem Know-how durch langfristige Lizenzverträge mit chinesischen Firmen an diesem Zukunftsmarkt maßgeblich beteiligt sein. Dies ist das Resümee eines zweitätigen Besuchs von Bundesumweltminister Jürgen Trittin in der chinesischen Hauptstadt Peking.

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„China steht vor einem großen Sprung nach vorn bei den Erneuerbaren”, sagte Bundesumweltminister Jürgen Trittin zum Abschluss seiner Reise. In Peking hatte er die 3. Weltwindenergie-Konferenz eröffnet und politische Gespräche mit hochrangigen Vertretern der chinesischen Regierung geführt. Trittin zeigte sich hocherfreut über die Bereitschaft der chinesischen Regierung, im kommenden Jahr eine Weltkonferenz für erneuerbare Energien auszurichten. Sie soll als Folgekonferenz zur „renewables 2004“ in Bonn den Fortschritt der dort vereinbarten Ausbauziele überprüfen.

Mit dem ersten Vizeminister der Staatlichen Kommission für Entwicklung und Reform (NDRC), Wang Chunzheng, erörterte Bundesumweltminister Jürgen Trittin aktuelle Fragen der Energiepolitik: Ölpreisentwicklung, Versorgungssicherheit, Klimawandel und Armutsbekämpfung. China wird zur Bewältigung dieser Herausforderungen verstärkt auf Energieeffizienz, erneuerbare Energien und Diversifizierung des Energieangebotes setzen. NDRC-Vizeminister Wang unterstrich den Willen seines Landes, bis 2020 zwölf Prozent der Stromversorgung aus erneuerbaren Energien bereitzustellen. Das entspricht 120.000 MW installierter Leistung – dem Fünffachen der in Deutschland heute installierten Kapazität und dem Zehnfachen dessen, was China heute an Atomkraft hat.

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Beim Ausbau der Windkraft will China vor allem die riesigen Potentiale der Windenergie nutzen, wobei das Know-how deutscher Hersteller eine große Rolle spielen wird. Am Rande der Weltwindenergiekonferenz wurden Lizenzverträge zwischen deutschen und chinesischen Herstellern über den Bau von Windenergieanlagen unterzeichnet, die in den kommenden zehn Jahren beträchtliche Investitionen von insgesamt bis zu 600 Millionen Euro in China auslösen werden. Anknüpfend an die diesjährige „renewables“-Konferenz in Bonn kamen Trittin und Wang überein, dass China im kommenden Jahr eine Folgekonferenz ausrichten wird. Sie soll einen Prüfmechanismus zum weltweiten Ausbau der erneuerbaren Energien entwickeln, über den die Vereinten Nationen 2007 entscheiden werden.

Auch ihre Zusammenarbeit im Umweltschutz wollen beide Länder verstärken. Im Gespräch mit dem chinesischen Umweltminister Xie Zhenhua vereinbarte Bundesumweltminister Trittin die Durchführung eines weiteren deutsch-chinesischen Umweltforums. Es soll Ende 2005 in Qingdao stattfinden und sich mit Fragen der Kreislaufwirtschaft und nachhaltiger Energiepolitik befassen. Ferner sprachen sich China und Deutschland für eine Stärkung des UN-Weltprogramms UNEP und für dessen Ausbau zu einer Umweltorganisation der Vereinten Nationen (UNEO) aus.

(BMU, 03.11.2004 – DLO)

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