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Technik

Handystrahlung: Risiko unklar

Teilergebnis weltweit größter WHO-Studie zeigt weiteren Forschungsbedarf

Wie gefährlich ist die von Handys und ihren Funkanlagen ausgesendete Strahlung? Diese Frage will die Weltgesundheitsorganisation (WHO) mithilfe der im Oktober 2000 gestarteten, weltweit größten Untersuchung zu diesem Thema beantworten. Teams aus 13 Ländern erforschen im Rahmen der Interphone-Studie den Zusammenhang zwischen Handynutzung und dem Risiko von Hirntumorerkrankungen. Jetzt hat ein schwedisches Wissenschaftlerteam ein zweites Teilergebnis der Abrbeiten veröffentlicht.

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Die Forscher um Prof. Maria Feychting kamen zu dem Ergebnis, dass bei der weniger als zehn Jahre langen Nutzung von Mobiltelefonen kein Risiko besteht, an einem gutartigen Hörnervtumor (Akustikusneurinom) zu erkranken. Die Untersuchung des Institute of Environmental Medicine (IMM) am Karolinska Institut in Stockholm basiert auf der Auswertung von Daten zu rund 150 Akustikusneurinom-Patienten und rund 600 Vergleichspersonen.

Ein geringfügiges Risiko stellten die Forscher lediglich bei Personen fest, die Handys mehr als zehn Jahre nutzten und somit die damals in Skandinavien übliche analoge NMT-Technologie verwendeten. Eine Übertragung des Forschungsergebnisses auf die heutige digitale GSM-Technik ist jedoch laut Feychting nicht möglich.

Risiko dennoch weiter unklar

Die Veröffentlichung dieses zweiten Zwischenergebnisses lässt allerdings noch keine Rückschlüsse auf das Gesamtergebnis der Studie zu. Erst Anfang des Jahres stellte die Interphone-Forschergruppe aus Dänemark keinen Zusammenhang zwischen Mobiltelefonie und dem

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Auftreten eines Akustikusneurinom fest. Mit weiteren Aussagen ist zu rechnen, wenn auch andere Länder ihre Zwischenergebnisse vorstellen.

Wissenschaftler der Johannes Gutenberg Universität in Mainz weisen darauf hin, dass die hinter der Studie liegenden Fallzahlen vergleichsweise klein sind. Auch umfassten die beiden skandinavischen Teilstudien erst einen Anteil von etwa 20 Prozent der erwarteten Akustikusneurinompatienten der gesamten Interphone-Studie. Deshalb sei eine abschließende Bewertung erst mit der Veröffentlichung der vollständigen internationalen Auswertung möglich, so die Mainzer Wissenschaftler.

Die so genannte Interphone-Studie wird von der Weltgesundheitsorganisation (WHO) koordiniert. Sie wird nach einem gemeinsam verfassten Studienprotokoll auf gleiche Weise in 13 Ländern durchgeführt. Neben Deutschland sind die skandinavischen Länder, Großbritannien, Frankreich, Italien, Israel, Australien, Neuseeland, Japan und Kanada beteiligt.

Aktuelle Forschungsberichte aus Schweden und England kommen zu dem Ergebnis, dass nach heutigem Forschungsstand von elektromagnetischen

Feldern, die unterhalb der bestehenden Grenzwerte liegen, keine Gesundheitsgefahr ausgeht. Trotz allem besteht nach Ansicht der Wissenschaftler weiterer Forschungsbedarf.

(Informationszentrum Mobilfunk, 18.10.2004 – NPO)

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