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Medizin

Melonen können krankmachende Keime übertragen

Geschnittene Melonen gekühlt aufbewahren oder rasch verzehren

Geschnittene Wassermelone © SXC

Melonen sind wegen ihres süßen, saftigen und weichen Fruchtfleisches beliebt. Gerade im Sommer wird das erfrischende Obst gerne und viel verzehrt. Allerdings können Krankheitserreger auf der Schale von Melonen lauern, die dann beim Schneiden auf das Fruchtfleisch gelangen und mit verspeist werden, warnen Experten des Bundesinstituts für Risikobewertung (BfR). Die Gefahr lasse sich aber durch einfache Maßnahmen minimieren.

Melonen sind gerade im Sommer eine willkommene Erfrischung. Daher ist es besonders praktisch, dass der Einzelhandel das Obst auch portioniert anbietet: Als Teilfrucht, halbiert oder geviertelt. Beliebt sind auch vorgeschnittene Melonen, die – teilweise vermischt mit anderen Obstsorten – verzehrfertig verkauft werden. Das ist aber nicht ganz ungefährlich, wie das Bundesinstitut für Risikobewertung (BfR) erklärt: Werden Melonen aufgeschnitten, können Bakterien von der Schale auf das Fruchtfleisch gelangen. Außerdem können Krankheitserreger indirekt über Hände oder über verunreinigte Küchengeräte wie Messer oder Schneidebretter auf das Fruchtfleisch kommen.

Krankheitsfälle in mehreren Ländern

Insbesondere an der rauen Oberfläche von sogenannten „Netzmelonen“, wie z.B. der Sorte Cantaloupe, können Mikroorganismen leicht anhaften. Nach dem Verzehr von verunreinigten Cantaloupe- Melonen erkrankten beispielsweise im Jahr 2011 in den USA mindestens 147 Menschen an einer Infektion durch Listeria monocytogenes. 33 Menschen starben als Folge der Infektion und eine Schwangere erlitt eine Fehlgeburt. Die Keime waren beim Aufschneiden von der Schale auf das Fruchtfleisch gelangt.

In Deutschland, dem Vereinigten Königreich und in Irland löste der Verzehr von importierten Wassermelonen Ende 2011 einen Salmonellen-Ausbruch aus. Das Risiko, nach dem Verzehr von Melonen zu erkranken, lasse sich für Deutschland jedoch aufgrund fehlender Daten nicht abschätzen, so das BfR. Die Experten empfehlen daher, in jedem Falle vorsichtig zu sein.

Schnell verzehren oder kühlen

„Salmonellen, Listerien oder EHEC können sich auf dem säurearmen Fruchtfleisch von Melonen relativ schnell vermehren“, sagt Andreas Hensel, Präsident des Bundesinstituts für Risikobewertung (BfR) in Berlin. „Zum Schutz vor Infektionen sollten Verbraucher vorgeschnittene Melonen deshalb rasch verzehren oder kühlen.“ Denn haften die krankmachenden Bakterien auf dem Fruchtfleisch, können sie sich bei ungekühlter Lagerung bereits nach wenigen Stunden vermehren und Erkrankungen auslösen. Schwangere und Personen mit nicht ausgebildeter oder geschwächter Immunabwehr – Kleinkinder, alte und kranke Menschen – sollten aufgeschnittene Melone, die eventuell über mehrere Stunden bei Raumtemperatur aufbewahrt wurde, daher besser nicht mehr verzehren, so die Empfehlung der Experten.

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Generell rät das BfR, bei der Zubereitung und Aufbewahrung von Melonen unbedingt die Regeln der Küchenhygiene zu beachten. Dazu gehört es, Hände zu waschen, mit sauberen Messern und Schneidbrettern zu arbeiten und Kreuzkontaminationen, also Übertragung von anderen Lebensmitteln, zu vermeiden. Dem Lebensmitteleinzelhandel, Gastronomiebetrieben und Gemeinschaftsverpflegungseinrichtungen empfiehlt das BfR außerdem, Melonen nur in den Mengen aufzuschneiden, die innerhalb von etwa zwei Stunden an die Kundschaft abgegeben werden können.

(Bundesinstitut für Risikobewertung (BfR), 12.08.2013 – SEN)

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