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Astronomie

Neuer Mond des Neptun entdeckt

14. Mond ist der kleinste aller Trabanten des Eisriesen

Planet Neptun mit einigen seiner Monde und dem neu entdeckten Mond S/2004 N 1 © NASA / ESA, and A. Feild (STScI)

13 Monde hatte er schon, jetzt haben Astronomen einen 14. Trabanten um den Planeten Neptun entdeckt. Der neue Mond, erstmal eher sperrig S/2004 N 1 getauft, ist nur knapp 20 Kilometer groß – und damit der kleinste Begleiter des fernen Eisriesen. Deshalb hat ihn selbst die Voyager-Raumsonde übersehen, als sie 1989 am Neptun-System vorüberflog, wie die Forscher erklären. Ausfindig gemacht hat den kleinen Mond jetzt das Weltraumteleskop Hubble.

Der Neptun ist der äußerte Planet unseres Sonnensystems, er umkreist die Sonne in rund 4,5 Milliarden Kilometern – 30 Mal weiter von ihr entfernt als die Erde. Unter anderem deshalb ist der Eisriese einer der kältesten Orte des Sonnensystems. Ähnlich wie Jupiter und Uranus besitzt auch der Neptun ein System aus vielen feinen, staubreichen Ringen, die nur schwer erkennbar sind. Zusätzlich waren bisher 13 Monde bekannt, die den Planeten auf sehr unterschiedlich geneigten Bahnen umkreisen. Viele von ihnen waren einst Bruchstücke von größeren Monden oder Asteroiden, die von der Schwerkraft des Neptun eingefangen wurden.

Zufallsfund beim Beobachten der Ringe

Entdeckt wurde der 14. Mond eigentlich per Zufall: Astronomen wollten die Ringe des Eisreisen genauer untersuchen und analysierten dafür Daten des Weltraumteleskops Hubble. „Die Monde und Ringe bewegen sich sehr schnell, so dass wir eine Methode entwickeln mussten, ihnen zu folgen, um Details des Systems erkennen zu können“, erklärt der Entdecker von S/2004 N, Mark Showalter vom SETI Institute im kalifornischen Mountain View.

Umlaufbahnen der Neptunmonde, eingekreist ist der Neuzugang S/2004 N 1 © NASA/ ESA and Z. Levay (STScI/AURA)

Im Rahmen dieser Auswertungen verglichen die Forscher 150 Aufnahmen des Weltraumteleskops aus der Zeit zwischen 2004 und 2009. Dabei fiel ihnen ein kleiner weißer Punkt ins Auge, der in den meisten Bildern auftauchte. Bei näherer Untersuchung stellte sich heraus, dass dieser Punkt ein Objekt sein musste, das ebenfalls um den Neptun kreist. Showalter berechnete den genauen Orbit des Objekts und identifizierte es anhand dessen als einen Mond des Neptun. Demnach bewegt sich S/2004 N 1 rund 100.000 Kilometer vom Eisreisen entfernt auf seiner Bahn, er liegt damit zwischen den Orbits der Monde Larissa und Proteus. Trotz dieser Entfernung benötigt der kleine Mond aber nur rund 23 Stunden für einen Umlauf.

Der neu entdeckte Mond ist mit weniger als 20 Kilometern Durchmesser der kleinste Mond im Neptunsystem. Er ist zudem so klein und lichtschwach, dass er 100 Millionen Mal schwächer leichtet als der hellste noch mit bloßem Auge sichtbare Stern am Nachthimmel. Selbst die Raumsonde Voyager 2, die 1989 am Neptun vorbeiflog und Aufnahmen seiner Ringe und Monde machte, übersah den Winzling.

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(NASA, 16.07.2013 – NPO)

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