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Astronomie

Jupiter kommt uns Sonntagnacht besonders nah

In Opposition stehender Gasriese leuchtet sehr groß und hell am Nachthimmel

Jupiter © NASA / JPL / USGS

In der Nacht zu Montag wird der Jupiter der Erde so nah sein wie erst wieder im Jahr 2021 : Nur rund 608 Millionen Kilometer trennen ihn dann von unserem Planeten, der genau zwischen Jupiter und Sonne vorbeizieht. Der am Nachthimmel im Sternbild Stier stehende Gasriese erscheint uns daher besonders groß und hell. Ähnlich nah wird der größte Planet unseres Sonnensystems uns erst wieder im Sommer 2021 kommen.

Der Jupiter umkreist die Sonne sehr viel weiter außen und sehr viel langsamer als die Erde – er benötigt 4.332 Erdentage für einen Umlauf. Daher wird er alle 13 Monate einmal von der Erde innen überholt. Sie wandert dann genau zwischen Sonne und Jupiter hindurch. Von uns aus gesehen steht der Gasriese dabei genau in gegenüber der Sonne – in Opposition. Weil die Umlaufbahnen der Planeten nicht kreisförmig, sondern leicht elliptisch sind, variiert bei diesen Oppositionen der Abstand der beiden Planeten voneinander. Im September 2010 kamen sich beide dabei so nahe wie seit 1951 nicht mehr. Aber auch in diesem Jahr ist der Jupiter noch immer so nah, dass er besonders hell und groß erscheinen wird.

Größte Annäherung in der Nacht zum Montag

Die größte Annäherung zwischen Erde und Jupiter ereignet sich in der Nacht zum 3. Dezember um 02:15 Uhr. Der Gasplanet wird dann rund 608 Millionen Kilometern von uns entfernt sein und von uns gesehen genau gegenüber der Sonne stehen. Am Nachthimmel wandert er zurzeit vor dem Sternbild des Stieres vorüber. Er wird gegen Sonnenuntergang im Osten aufgehen und dann in einem Bogen über den Zenit bis zur gegenüberliegenden Himmelsseite ziehen. Mit einer Magnitude von -2,8 wird er nach dem Mond das hellste Objekt am Nachthimmel sein. Auch mit bloßem Auge ist er dann gut zu erkennen – sofern der Himmel nicht von Wolken verdeckt ist.

Am 2. Dezember abends geht der Jupiter im Sternbild Stier auf © Stellarium

Im Gegensatz zu 2010 wird in diesem Jahr auch das vielleicht bekannteste Merkmal des Jupiter extrem gut zu beobachten sein: Der Große Rote Fleck sitzt momentan von uns aus gesehen fast genau in der Mitte des Planeten. Gebildet wird er durch einen gewaltigen Wirbelsturm, der die doppelte Größe der Erde einnimmt. Seine starke Rotation gegen den Uhrzeigersinn wird von den extrem schnellen Winden angetrieben, die in einander entgegengesetzter Richtung an ihm vorbeirasen.

Wer den Roten Fleck und die rasenden Wolkenbänder des Jupiter am 3. Dezember genauer betrachten will, kann dies in einem Live-Streaming der Slooh Space Camera tun. Das Video wird übertragen von dem Slooh-Roboterteleskop auf den Teide auf der Kanareninsel Teneriffa.

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(NASA/Slooh, 30.11.2012 – NPO)

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