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Technik

Büste für da Vinci

Deutsches Museum ehrt Universalgenie

Büste von Leonardo da Vinci © Deutsches Museum

Der Renaissancekünstler Leonardo da Vinci (1452-1519) ist vor allem als Schöpfer der berühmten Mona Lisa bekannt. Aber Leonardo war nicht nur Maler, sondern auch Bildhauer, Architekt, Kunsttheoretiker, Naturforscher und Ingenieur. Jetzt ehrt ihn das Deutsche Museum in München mit einer Büste in seinem Ehrensaal.

„Er ist der Inbegriff des Universalgenies: Sein Werk verbindet höchste Kunst, systematische Naturforschung und visionäre Technik“, zitiert Professor Wolf Peter Fehlhammer, Generaldirektor des Deutschen Museums, die Büsteninschrift. „Im Jahr der Technik ehren wir Leonardo da Vinci als herausragenden Künstleringenieur der Renaissance mit der Aufstellung seiner Marmorbüste im Ehrensaal des Museums“, sagt Fehlhammer.

In der von Oskar von Miller eingerichteten „Ruhmeshalle“ steht Leonardo nun neben anderen großen Persönlichkeiten aus Forschung und Wissenschaft wie Albert Einstein und Max Planck. Nach dem französischen Chemiker Antoine Laurent Lavoisier ist Leonardo da Vinci der zweite internationale Wissenschaftler, der mit einer Büste im Ehrensaal vertreten ist. Leonardo steht für die gelungene Symbiose von Kunst und Wissenschaft ein Ein wichtiges Anliegen auch der von Fehlhammer initiierten Reihe Zwischen Kunst und Wissenschaft.

Ob Architektur oder Physik, Anatomie oder Mechanik – in sämtlichen Bereichen verblüffte Leonardo mit zukunftsweisenden Erfindungen. Von neuzeitlichem Erkenntnisdrang getrieben, erschloss er sich den Aufbau des menschlichen Körpers und entwarf Flugapparate, Panzer und U-Boote. Selbst die Idee zur Konstruktion eines Roboters hatte Leonardo schon im 16. Jahrhundert. Mit seinen Zeichnungen entwarf er auf kunstvolle Weise technische und mechanische Apparate, Geräte und Maschinen. Waren es technische Träume oder geniale, zukunftsweisende Erfindungen? Immer wieder gilt es, diese Rätsel neu zu lösen.

Die einzigartige Verbindung von technisch-konstruktivistischem Verständnis und künstlerischer Ausdruckskraft brachte originelle Konstruktionen hervor. Für den Krönungszug des französischen Königs fertigte Leonardo 1515 einen mechanischen Löwen, der laufen, sich aufrichten und Lilien niederlegen konnte. Auf diese Weise gelang es Leonardo, Fantasie und Wissenschaft in Einklang zu bringen.

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Mit der Aufnahme Leonardo da Vincis in den Ehrensaal erinnert das Deutsche Museum an ein Universalgenie, das für die gelungene Symbiose von Kunst und Wissenschaft steht. Ein wichtiges Anliegen auch der

Ausstellungs- und Veranstaltungspolitik von Professor Fehlhammer:

„Kunst stellt unmittelbar den gesellschaftlichen Kontext her.

Wissenschaft allein kann das nicht“, sagt Fehlhammer, Initiator der Reihe Zwischen Kunst und Wissenschaft im Deutschen Museum.

„Wir zeigen in dieser Reihe gezielt, was Künstler zum Thema Wissenschaft und Technik zu sagen haben und eröffnen so ganz neue Möglichkeiten der Diskussion um gesellschaftlich relevante Fragen“, so Fehlhammer anlässlich der Aufstellung der Büste von Leonardo. „Die Reihe Zwischen Kunst und Wissenschaft ermöglicht es, die Grenzen unserer historisch gewachsenen Sammlung zu überschreiten und das Verhältnis von Technik, Kunst und Wissenschaft neu zu beleuchten“, so Fehlhammer. Zugleich verkörpert Leonardo auf einzigartige Weise den Forscher- und Erkenntnisdrang der anbrechenden Neuzeit.

(Deutsches Museum, 31.08.2004 – NPO)

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