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Technik

Software schlägt Hintergrundmusik für Fotos vor

Programm soll beim Erstellen von Diaschows und Filmen helfen

Wer ein Foto mit einem dazu stimmigen Musikstück hinterlegen oder gar eine gesamte Bilderserie vertonen wollte, benötigte dafür bisher viel Erfahrung und noch mehr Zeit für die Suche. Einer neuartigen Software namens Picasso gelingt dies innerhalb von Sekunden. © bellhäuser - das bilderwerk

Eine neue Software hilft dabei, ohne großen, zeitlichen Aufwand genau die Musikstücke zu finden, die zu den Aufnahmen vom vergangenen Badeurlaub oder Städtetrip passen. Das „Picasso“ getaufte Programm nutzt dabei ddas Wissen von Filmregisseuren, um für ein oder mehrere Bilder den passenden Soundtrack vorzuschlagen. „Filmregisseure wissen und achten in der Regel sehr genau darauf, welche Melodie auf eine Szene passt“, erklärt Sebastian Michel vom Saarbrücker Exzellenzcluster.

Möglich macht dies ein dreistufiges Verfahren, das Michel und Stupar ersonnen haben. Für das ausgewählte Bild werden in einer Datenbank eine festgelegte Anzahl von Filmszenen bestimmt, die in mehreren Merkmalen mit dem Suchbild übereinstimmen. Die Datenbank haben die beiden Forscher selbst aufgebaut, indem sie 50 Filme in Bilder und dazugehörige Soundtracks zerlegten und diese abspeicherten. In der zweiten Stufe bestimmt die Software für jeden Soundtrack einer gefundenen Filmszene eine Liste ähnlicher Lieder.

Diese Vielzahl von Listen und Liedern werden dann in der dritten Phase mittels eines ausgeklügelten Rechenverfahrens auf ein Paar der stimmigsten Lieder reduziert, die dann der Anwender als Vorschläge erhält. Eine Liste von Vorschlägen mache auch deswegen Sinn, weil einzelne Fotos bei Anwendern unterschiedliche Assoziationen hervorriefen, so Michel. „Das Bild eines einzelnen Haus in der Natur verbinden manche mit einem romantischen Wochenende, andere dagegen mit Einsamkeit“, erklärt Michel.

Ausprobieren über App doer Demo-Webseite

Neugierige können sich auf der Demo-Webseite von Picassos Trefferquote selber überzeugen. Sie können aber auch die App „PicasSound“ nutzen, die für iPhone und Android-Smartphones kostenlos erhältlich ist. Diese sucht den passenden Soundtrack unter den Musikstücken, die man selber auf seinem Smartphone abgespeichert hat.

Michel und Stupar wollen nun Picasso dahingehend erweitern, dass es nicht nur automatisch Videos, sondern auf der Grundlage von Text auch Hörbücher und Hörspiele vertont. Darüber hinaus planen die Forscher, in ihr Vorschlagsystem noch mehr den Musik- und Filmgeschmack des jeweiligen Anwenders zu integrieren.

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Online-Demo der Picasso-Software

(Universität Saarland, 17.02.2012 – NPO)

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