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Biologie

Wildtiere mögen’s brach und vielfältig

Studie belegt Bedeutung von Stillegungsflächen

Die Bedeutung von Brachen, stillgelegten, nicht landwirtschaftlich genutzten Flächen, für die Artenvielfalt ist seit langem unbestritten. Doch Brache ist nicht gleich Brache. Welche Formen es gibt und welche Bedeutung sie jeweils für die Wildtiere haben, hat jetzt die Studie „Flächenstilllegung und Naturschutz“ erforscht.

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Die von dem Biologen Alfred Ringler und der Projektgruppe Landschaft und Artenschutz erarbeitete Studie legt dar, dass es keine Bracheform gibt, die alle ökologischen Funktionen allein abdeckt kann. So ist eine mosaikartige Verteilung der Stilllegungsflächen im Raum und eine Vielfalt an Brachevarianten der beste Weg, um möglichst reichen Artengemeinschaften in der Ackerflur zu helfen. Zahlreiche Tierarten, darunter der seltene Schwalben-schwanz, profitieren von bunten Ansaatbrachen. Hier findet er seine Nahrungspflanzen wie die Wilde Möhre und den Dill. Andere Arten insbesondere verschiedene Heuschrecken und Spinnen bevorzugen dagegen Flächen, die einer Selbstbegrünung überlassen werden.

„Die Veröffentlichung“, so Hilmar Freiherr v. Münchhausen, Geschäftsführer der Deutschen Wildtier Stiftung, „zeigt in dieser Form erstmalig, wie wichtig eine vielfältiges Brachenmosaik für Wildtiere und -pflanzen gerade in intensiv genutzten Agrarlandschaften ist. Unsere Studie unterstreicht, dass wir auch bei der Brache die Vielfalt fördern müssen. Nur so ist es möglich den Artenreichtum in der Agrarlandschaft nachhaltig zu stärken. An diese Stelle sind der Bund und die Bundesländer gefordert, entsprechende Agrar-umweltmaßnahmen und Programme des Vertragsnaturschutzes zu gestalten und umzusetzen“, so Münchhausen.

Brachen gehören seit jeher zum Bild einer intakten Kulturlandschaft. Stets waren sie ein Nebenprodukt der landwirtschaftlichen Flächennutzung. Doch mit der Intensivierung der Landwirtschaft wurden Brachflächen als fester Bestandteil der Fruchtfolge unnötig. Mit den Brachen verschwand ein wichtiger „Lebensraum auf Zeit“ für viele Tier- und Pflanzenarten der offenen Kulturland-schaft. Dies führte dazu, dass ein Großteil offenlandtypischer Arten wie Feldhase, Rebhuhn und Feldlerche heute vermehrt in den Roten Listen zu finden ist.

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(Deutsche Wildtier Stiftung, 13.08.2004 – NPO)

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