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Energie

Erneuerbare Energien: Investitionen auf Rekordhoch

Entwicklungsländer im Jahr 2010 führend

Investitionen in saubere Energien liegen weltweit im Trend: Insgesamt 211 Milliarden US-Dollar flossen im Jahr 2010 in neue Anlagen zur regenerativen Stromerzeugung – fast ein Drittel mehr als im Jahr zuvor. Das zeigt der aktuelle Bericht des Umweltprogramms der Vereinten Nationen (UNEP). „Das anhaltende Wachstum in diesem Kernsegment der ‚Grünen Wirtschaft‘ kommt nicht von ungefähr. Die Kombination von Regierungszielen, politischer Unterstützung und finanziellem Anschub untermauert den Aufschwung des Erneuerbare Energien-Sektors und rückt die dringend notwendige Umgestaltung unseres globalen Energiesystems in greifbare Nähe“, sagte Achim Steiner, Exekutivdirektor der UNEP, bei der Vorstellung des Reports.

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Windparks in China und Solarzellen auf europäischen Dächern haben entscheidend dazu beigetragen, dass die Investitionen im letzten Jahr auf ein neues Rekordniveau stiegen. Führend beim Ausbau der sauberen Energien seien mittlerweile die Entwicklungsländer. Erstmals überstiegen ihre Ausgaben in diesem Wirtschaftszweig sogar die der Industrieländer – und zwar sowohl bei Projekten in Kraftwerks-Größenordnungen als auch bei der Bereitstellung von Beteiligungskapital für Unternehmen im Erneuerbare Energien-Bereich.

Energieverbrauch der Menschheit wird immer größer

In den letzten 30 Jahren ist der Primärenergieverbrauch weltweit stark angestiegen. Große Teile des Bedarfs an Strom und Wärme werden heute noch immer mithilfe von Erdöl, Kohle und Erdgas bereitgestellt. Immerhin acht Prozent stammen heute jedoch schon aus Erneuerbaren Energien, die seit einiger Zeit aus Klima- und Umweltschutzgründen eine immer größere Rolle spielen.

Möglich wurde der anhaltende Boom durch einen Anstieg der globalen Investitionen in der Branche um 540 Prozent seit 2004. Im letzten Jahr gab es laut dem UNEP-Report „Global Trends in Renewable Energy Investment 2011“ ein neues Rekordhoch. Weltweiter Spitzenreiter war dabei China mit einer Neuinvestitionssumme in Erneuerbare Energien von 48,9 Milliarden US-Dollar – fast 30 Prozent mehr als 2009. Aber auch in anderen Schwellenländern wie Indien zeigte sich ein ähnlicher Trend.

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Windenergie noch immer führend

Mit 94,7 Milliarden US-Dollar gingen 2010 die meisten Gelder wieder an großangelegte Projekte im Bereich der Windenergie. Dies entspricht einem Plus von 30 Prozent. Stark aufgeholt hat die Solarenergie mit 86 Milliarden US-Dollar. Mit großem Abstand folgen dann erst die Energiegewinnung aus Biomasse und Abfallstoffen sowie der Biosprit.

Verantwortlich für die positive Entwicklung bei der Nutzung der Sonnenenergie sind überwiegend kleinere Projekte und hier vor allem Solar-Dachanlagen. „Der Boom bei kleineren Solaranlagen in Europa ist, besonders in Deutschland, größtenteils auf die Einspeisevergütung und auf drastische Preissenkungen bei Photovoltaik-Modulen zurückzuführen „, sagt Michael Liebreich vom Londoner Wirtschaftsdienst Bloomberg New Energy Finance, der den Bericht für die UNEP erstellte.

Neben der Photovoltaik profitierten auch andere Sparten der Erneuerbaren Energien von deutlichen Preisnachlässen. Nach Ansicht der Experten wird sich diese Entwicklung auch in Zukunft fortsetzen. „Das wird die Dominanz fossiler Energieträger in den nächsten paar Jahren zunehmend einschränken“, heißt es dazu im Report.

(UNEP / Frankfurt School of Finance & Management / dapd, 08.07.2011 – DLO)

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