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Mathematik

Frauen-Fußball-WM: Deutschland gewinnt

Wissenschaftler berechnet Ergebnisse mittels „WM-Formel“

Frauen-Länderspiel 2007 © Steffen Löwe / CC-by-sa 3.0

Deutschland gewinnt die Weltmeisterschaft im Frauenfußball – nein, das ist kein Bauchgefühl, sondern knallharte Berechnung: Denn zu diesem Ergebnis kommt ein deutscher Wirtschaftswissenschaftler mit Hilfe einer speziellen „WM-Formel“. Basis ist ein mehrstufiges Punkte- und Gewichtungsschema, mit dem die bisherigen Leistungen der Teams erfasst und ausgewertet werden.

Noch wenige Tage bis zur FIFA Frauen-Fußballweltmeisterschaft in Deutschland: Vom 26. Juni bis 17. Juli treffen die besten Fußballerinnen unseres Erdballs aufeinander, und Professor Robert Blunder von der FOM Hochschule für Oekonomie & Management in München wagt schon jetzt einen Blick in die Zukunft. „Deutschland wird eindeutig Weltmeister“, sagt der Management-Experte. Vizeweltmeister wird, nach seinen statistischen Berechnungen, die brasilianische Mannschaft, gefolgt von den USA, Australien und Nordkorea.

Mehrstufiges Punkte- und Gewichtungsschema

Mehrere Wochen lang arbeiteten Blunder und seine Studentinnen Carolin Oberrieder und Laura Schwindling an einer, im Vergleich zum normalen Studienalltag, eher ungewöhnlichen Formel. Dabei wurden zunächst von allen sechzehn WM-Teilnehmern die Ergebnisse sämtlicher direkter Begegnungen aus den letzten zwölf Jahren erfasst und mit einem komplexen, mehrstufigen Punkte- und Gewichtungsschema bewertet. 426 Datensätze lieferten die Basis für den Rechenvorgang. Als Grundlage der Bewertung diente ein, zum üblichen FIFA-Punkteschema (3, 1, 0 Punkte, für Sieg, Unentschieden oder Niederlage) modifiziertes System, wonach Auswärtssiege und Auswärtsunentschieden einen ganzen bzw. halben Zusatzpunkt wert sind.

Des Weiteren floss der Zeitfaktor in die Berechnung mit ein: „Je nachdem in welchem Zeitraum der letzten zwölf Jahre das betreffende Spiel stattfand, wurden Ergebnis und erzielte Punkte unterschiedlich hoch gewichtet“, so Blunder. „Außerdem haben wir hinsichtlich der Gewichtung unterschieden, ob es sich um ein Test- oder Vorbereitungsspiel handelt, um WM-Qualifikations- oder WM-Endrundenspiele, Europameisterschaft, Olympiade, Asia Cup, Afrika Cup, Copa America oder Algarve Cup.“ Zu guter Letzt habe es auch für die Platzierungen bei den letzten drei Frauen-Fußball-WM, 2007 in China, 2003 und 1999 in den USA, Zusatzpunkte gegeben.

Deutschland führt Punktestand an

Die sogenannte WM-Formel liefert als Ergebnis für jede teilnehmende Mannschaft einen, durch die Anzahl der Spiele und die einzelnen Gewichtungsfaktoren relativierten Punktestand, wonach, so Blunder, mit hoher Wahrscheinlichkeit folgendes Ergebnis vorhergesagt werden könne: Frauen-Fußball-Weltmeister(in) 2011 wird Deutschland, Vize-Weltmeister(in) Brasilien. Im Spiel um Platz 3 und 4 sollten sich die USA und Australien oder Nordkorea gegenüberstehen. Jetzt müssen die Spielerinnen dies „nur noch“ auf dem Platz Wirklichkeit werden lassen…

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(FOM Hochschule für Oekonomie & Management, 22.06.2011 – NPO)

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