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Medizintechnik

Funkarmband hilft Arzt

Identifikationschip soll ärztliche Behandlung effizienter machen

Funkarmband und Display © Siemens

Künftig könnten Ärzte schon beim Händeschütteln über die Krankengeschichte ihrer Patienten im Bilde sein. Möglich macht das ein Funkarmband mit einem RFID (Radio Frequency Identification)-Chip, das der Patient am Handgelenk trägt. Bei einem Pilotprojekt im New Yorker Krankenhaus Jacobi Medical Center hat Siemens mehr als 200 Personen mit den Armbändern ausgestattet. Patienten können damit viel schneller und zielgerichteter behandelt werden.

Auf dem halben Quadratmillimeter großen Chip sind Daten des Trägers hinterlegt. Mit einem RFID-fähigen PDA kann der Arzt die Informationen sofort auslesen. Aus Datenschutzgründen ist nicht die gesamte Krankenakte gespeichert, sondern nur deren Webadresse im Zentralrechner. Über WLAN erhält der Arzt autorisierten Zugriff auf die Datenbank und kann sich alle Informationen auf seinen PDA oder Tablet-PC herunterladen. Bei der Klinikaufnahme werden die Daten des Patienten in einer elektronischen Akte gespeichert. Anschließend erhält er seinen Chip. Das Armband ist aus Papier und somit problemlos zu tragen.

Wird der Patient etwa auf die Röntgenstation geschickt, erhält der dortige Arzt sofort Aufschluss über Personalien und Krankengeschichte. Während der Untersuchung kann er die digitale Akte bearbeiten, etwa Diagnosen oder Röntgenbilder hinzufügen. Der Behandlungsvorgang wird somit für Mediziner und Krankenhausverwaltung einfacher und transparenter.

Siemens entwickelt zudem eine RFID-Uhr, die Position und Herzfrequenz des Trägers versenden kann. Hierfür sollen auf dem Klinikareal mehrere kleine Antennen aufgestellt werden, die den Standort auf zwei Meter genau ermitteln können. Ein Sensor, den der Patient an der Brust trägt, misst die Herzwerte und übermittelt sie an die Uhr. Das Gerät funkt die Werte und den Standort an den Arzt. Verschlechtert sich der Zustand des Patienten, etwa während eines Spazierganges im Krankenhauspark, wissen die Mediziner sofort seinen Aufenthaltsort und können schnell eingreifen. Risikopatienten sind somit auch außerhalb ihres Zimmers unter ärztlicher Aufsicht.

(Siemens, 29.07.2004 – NPO)

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