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Medizin

Legionellen im Hotel

Erreger in Berliner Luxushotel entdeckt

Legionellen © CDC

Legionellen-Alarm im The Ritz-Carlton am Potsdamer Platz in Berlin: Bei Routinekontrollen sind in einigen Zimmern des erst im Januar eröffneten Grandhotels überhöhte Werte der Wasserbakterien festgestellt worden. Das berichtet die Zeitung Berliner Morgenpost am Dienstag. Die betroffenen Räume – die Restaurants und Bars gehören nicht dazu – wurden sofort aus dem Betrieb genommen.

Die Ursache für den Anstieg der Bakterien konnte noch nicht ermittelt werden, vermutlich liegt das Problem in der Rohrleitungshydraulik. Gäste kamen nach bisherigen Erkenntnissen der Hotel-Direktion nicht zu Schaden. Walter Junger, Direktor des Ritz-Carlton, sagte, man wolle trotz der schlechten Nachricht für sein Haus offen mit dem Thema umgehen.

Aufgefallen waren die Legionellen bei Wassertests, „die aufgrund der hohen Sicherheitsstandards von Ritz-Carlton regelmäßig und freiwillig durchgeführt werden“, sagte gestern Abend Hotel- Sprecherin Claudia Hardt. Kaum seien die überhöhten Werte festgestellt worden, habe man sie sofort dem Gesundheitsamt Mitte gemeldet. Im Hotel (Übernachtung ab 175 Euro) wurden daraufhin alle 225 Zimmer getestet. Zu der vorhandenen „Legiokill-Anlage“ wurde bereits eine zweite Maschine installiert.

Legionellen können die so genannte Legionärs-Krankheit mit den Symptomen einer schweren Lungenentzündung auslösen. Die Bakterien leben in Süßwasser und gedeihen besonders gut bei Temperaturen zwischen 30 und 40 Grad Celsius. Getrunken sind sie ungefährlich, gelangen die Bakterien jedoch durch Wasserdampf in die Lunge, kann es zur Erkrankung kommen. Gefährdet sind vor allem ältere und durch Krankheit geschwächte Menschen. Die Legionellose ist in Deutschland meldepflichtig. In Berlin werden jährlich zwischen 50 und 60 Fälle registriert.

„Das Verhalten des Ritz-Carlton ist vorbildhaft“, sagte gestern Robert Rath, Sprecher vom Landesamt für Arbeitsschutz, Gesundheitsschutz und technische Sicherheit. Ihn überrascht die Meldung. „In so einem neuen Haus ist das kaum vorstellbar. Legionellen sind eigentlich ein Thema in uralten Gebäuden mit Totsträngen in der Wasserversorgung.“

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(ots, Berliner Morgenpost, 14.07.2004 – NPO)

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