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Medizin

Feuchte Raumluft begünstigt Asthma

Forscher untersuchen Zusammenhang zwischen klimatischen Bedingungen und Asthma und Allergien

Je höher die Luftfeuchtigkkeit in Innenräumen, desto größer ist die Wahrscheinlichkeit an Asthma zu erkranken. Dies geht aus einer neuen Studie eines internationalen Wissenschaftler-Teams hervor.

Die Forscher unter Leitung von Prof. Dr. Stephan Weiland von der Universität Ulm untersuchten den Zusammenhang zwischen klimatischen Bedingungen und der Häufigkeit von Asthma und Allergien bei Kindern.

Im Verlauf der Studie, die Teil der weltweit durchgeführten International Study of Asthma and Allergies in Childhood (ISAAC) wurden Daten von über 660.000 Kindern im Alter von 6-7 und 13-14 Jahren analysiert. Die Häufigkeit der Erkrankungen wurde zu den klimatischen Langzeitbedingungen von 146 Studienzentren in 54 Ländern in Beziehung gesetzt.

Dabei zeigte sich ein positiver Zusammenhang zwischen der relativen Luftfeuchtigkeit in Innenräumen und der Häufigkeit von Asthma in Westeuropa (220.000 Kinder in 12 Ländern). Mit einem Anstieg der relativen Luftfeuchtigkeit in Innenräumen von zehn Prozent war ein Anstieg von 2,7 Prozent in der Häufigkeit von Asthma verbunden.

Häufigkeit von Neurodermitis steigt mit wachsender geographischer Breite

Die Forscher fanden ferner, daß mit zunehmender Höhe über dem Meeresspiegel sowie mit zunehmender Variabilität von relativer Feuchtigkeit und Temperatur der Außenluft im Jahresverlauf die Häufigkeit von Asthma abnahm. Die Häufigkeit von Neurodermitis nahm mit dem Abstand der Studienregion vom Äquator, das heißt mit wachsender geographischer Breite zu.

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Die Studie ist derzeit die mit Abstand größte zum Zusammenhang zwischen klimatischen Langzeitbedingungen und dem Auftreten von Asthma und Allergien bei Kindern. Die Ergebnisse legen nahe, daß klimatische Gegebenheiten die Häufigkeit von Asthma und Neurodermitis bei Kindern beeinflussen. Auch für die Abschätzung von potentiellen gesundheitlichen Auswirkungen der globalen Klimaveränderung sind die Studienergebnisse von Bedeutung.

Die Forscher berichten in der aktuellen Ausgabe der internationalen Fachzeitschrift Occupational and Environmental Medicine über ihre Ergebnisse.

(idw – Universität Ulm, 09.07.2004 – DLO)

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