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Geowissen

Arved Fuchs segelt für Eisbären

Expedition durch die Nordwestpassage soll Umweltbewusstsein wecken

In einem einzigartigen Modellprojekt wird der Umweltschützer und Abenteurer Arved Fuchs von Mitte August bis Mitte Oktober die Nordwestpassage an Bord seines Segelkutters „Dagmar Aaen“ von West nach Ost durchqueren und mit einer Umrundung des Nordpols vollenden. Dabei möchte Fuchs insbesondere Jugendliche für den Arktisschutz gewinnen.

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Fuchs wird auf dieser Expedition die Folgen der Klimaerwärmung beispielsweise für die Eisbären beobachten und das Klimaproblem für Jugendliche anfassbar machen, indem er Schülerinnen und Schüler von der Hauptschule bis zu Gymnasium in die Reise und seine Beobachtungen einbindet. Die Jugendlichen erhalten Foto- und Filmaufnahmen sowie Tagebuchaufzeichnungen von unterwegs und bekommen so die Gelegenheit, Fragen zu stellen und die Hintergründe des Klimawandels aus erster Hand zu erfahren.

Die Umweltstiftung WWF ist Partner der Expedition und unterstützt Arved

Fuchs mit Datenmaterial und Hintergrundstudien. So belegt eine Studie des WWF beispielsweise, dass das Überleben der Eisbären in der Arktis stark bedroht ist: In der Polarregion ist die Klima-Erwärmung nach WWF-Erkenntnissen schon heute so deutlich, dass sie bereits dramatische Auswirkungen auf die körperliche Konstitution der Eisbären und damit auf deren gesamten Bestand hat. Denn: Eisbären leben und jagen vorwiegend auf den arktischen Eisschollen. Die Ausdehnung des Packeis-Teppiches auf dem Polarmeer ist in den letzten Jahren allerdings so erheblich zurückgegangen, dass sich die weißen Riesen ihre zum Überleben dringend notwendigen Fettreserven nicht mehr anfressen können.

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„Wenn wir die Eisbären retten wollen, müssen wir in Sachen Klima-Erwärmung sofort die Notbremse ziehen!“, warnt WWF-Geschäftsführer Dr. Peter Prokosch, langjähriger Leiter des WWF-Arktis-Programms, vor weiteren Verzögerungen beim weltweiten Klimaschutz.

Die WWF-Studie belegt, dass in den letzten 100 Jahren die durchschnittliche Lufttemperatur in der Arktis um fünf Grad Celsius angestiegen ist, und dass die Ausdehnung des Packeises in den vergangenen 20 Jahren um sechs Prozent abgenommen hat. Bis zum Jahr 2050 ist mit einem Rückgang des Sommer-Eises um 60 Prozent zu rechnen. Im Klartext bedeutet dies für die Eisbären: Das Eis schmilzt im Frühling früher und friert im Herbst später als zuvor. Dadurch verkürzt sich die Zeit, in der die Eisbären das Gros ihrer jährlichen Futterration zu sich nehmen können. Vor allem tragende Weibchen und ihr Nachwuchs leiden unter den mangelnden Fettreserven. Schon heute überstehen nur weniger als die Hälfte der Jungen die immer länger werdende eisfreie Zeit.

(WWF, 01.07.2004 – NPO)

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