Immungedächtnis hängt an einem Protein
Mutation verhindert wichtige Immunkomplexbildung

Zellen der Immunabwehr
© CDC
Mutanten mit gestörtem Immungedächtnis
Aber wie entsteht es und warum funktioniert es manchmal nicht? Das haben jetzt Chris Goodnow von der Australischen Nationaluniversität in Canberra und sein Kollege Richard Cornall von der Oxford Universität in England untersucht. Im ersten Schritt erzeugten sie durch Genmanipulation Mäuse, bei denen jeweils ein oder mehrere Gene ausgeschaltet waren. Unter diesen suchten sie dann nach Tieren, deren Immunsystem Abweichungen von der normalen Reaktion zeigte.
Bei zwei verschiedenen Mutantenstämmen wurden sie fündig: Beide Varianten zeigten zwar eine normal starke und schnelle Antikörperreaktion gegenüber einer Infektion, sie konnte aber kkeine länger anhaltende Immunität aufbauen. Offenbar war das Immungedächtnis gestört. Durch Genanalysen gelang es den Forschern, ein einzelnes Gen zu identifzieren, dass bei beiden Stämmen für diesen Defekt verantwortlich war.
Protein ermöglicht entscheidenden Immunkomplex
Das Gen, Dock8 genannt, kodiert ein Protein, dass normalerweise dafür sorgt, dass die B-Zellen stabile Komplexe mit anderen Immunzellen bilden können. In diesen Immunkomplexen, das ist bekannt, tauschen die Immunzellen Informationen aus, die es den B-Zellen erst ermöglichen, effektiv Antikörper zu produzieren und zu Gedächtniszellen zu werden.
Spannend wird das Ergebnis vor alem dadurch, dass dieses Gen Dock8 auch beim Menschen vorkommt. Jüngste Studien deuteten bereits darauf hin, dass es im Zusammenhang mit Immunschwäche-Erkrankungen stehen könnte. Der Nachweis bei Mäusen unterstützt und bestätigt diese Annahme und eröffnet einen neuen Ansatzpunkt für mögliche Therapien.
(Nature, 09.11.2009 - NPO)