Deutschland kann 43 Prozent seiner Treibhausgasemissionen bis 2020 im Vergleich zu 1990 einsparen. Das zeigt eine im Auftrag des Umweltbundesamts (UBA) erstellte neue Studie. Danach ist zudem bis 2030 sogar eine Minderung von annähernd 60 Prozent gegenüber 1990 möglich.
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„Zugpferd wäre vor allem der Stromsektor, in dem sich zwischen 2005 und 2030 rund ein Viertel der deutschen Treibhausgasemissionen einsparen lassen“, sagte der UBA-Präsident Jochen Flasbarth.
Zwei Szenarien untersucht
Der von einem Forschungskonsortium um das Öko-Institut erstellte Report untersuchte die Treibhausgas-Emissionen eines „Business-as-usual“-Szenarios und eines „Strukturwandelszenarios“. Letzteres geht dabei von einer ambitionierten Klimapolitik aus – mit zusätzlichen Maßnahmen zur Einsparung von Strom, Wärme und Kraftstoffen und einem starken Ausbau der erneuerbaren Energien.
Im „Business-as-usual“-Szenario verringern sich die Treibhausgas- Emissionen bis 2020 gegenüber 1990 laut dem Report nur um 29,6 Prozent, das nationale Ziel einer Treibhausgas-Minderung um 40 Prozent würde nicht erreicht. Die wichtigsten Maßnahmen dieses Szenarios sind die Ausweitung der erneuerbaren Energien, das EU-Emissionshandelssystem und das Gebäudesanierungsprogramm.
Zwischen 2020 und 2030 führen die bisherigen Klimaschutzmaßnahmen aber nur noch zu einer weiteren Minderung von etwa zwei Prozent, so das UBA. Im Strukturwandelszenario dagegen wird das 40 Prozent-Ziel im Jahr 2020 mit 43,1 Prozent überschritten. Annähernd die Hälfte der zusätzlichen Minderung liefern zahlreiche Maßnahmen zur Reduzierung des Stromverbrauchs.
Klimaschutz ist machbar
Ebenfalls wirkungsvoll sind laut UBA eine verstärkte Förderung der erneuerbaren Energien, die Stärkung der Energieeinsparverordnung und ihres Vollzugs, die Verschärfung der CO2-Grenzwerte für PKW und die Besteuerung von Flugkraftstoffen. Bis 2030 würde sogar eine Minderung um 58,2 Prozent erreicht.
Die Studie ergänzt die jüngst vom UBA veröffentlichte „Konzeption zur Klimapolitik“. Sie zeigt nicht nur, dass das Ziel einer Minderung um 40 Prozent machbar ist, sondern auch welche nationalen und europäischen Klimaschutzmaßnahmen dafür notwendig sind.
(idw – Umweltbundesamt (UBA), 21.10.2009 – DLO)