Biologen haben das Paarungsverhalten bei Buntbarschen untersucht und eine einzigartige Entdeckung gemacht: Obwohl beide Geschlechter große Partner attraktiv finden, paaren sie sich meist mit Artgenossen, die ähnlich groß sind wie sie selbst – frei nach dem Motto: Auf jeden Topf passt ein Deckel.
Dennoch gilt auch hier: Nur der Größte bekommt die Schönste, berichten die Wissenschaftler um Sebastian Baldauf vom Institut für Evolutionsbiologie und Zooökologie der Universität Bonn jetzt in der Zeitschrift „BMC Evolutionary Biology“.
Große Partner bevorzugt
Die Forscher haben bei einem Experiment festgestellt, dass Buntbarsche, egal ob männlich oder weiblich, große Artgenossen als Partner bevorzugen. Dazu haben sie Aquarien mit einzelnen Fischen zwischen zwei Computermonitore gestellt.
Auf dem einen Bildschirm wurde ein größerer Fisch des anderen Geschlechts gezeigt, auf dem anderen ein kleinerer. Der Testfisch hielt sich dann jeweils öfter in der Nähe des Monitors mit dem größeren Partner auf. Das galt für Männchen ebenso wie für Weibchen.
Beidseitige Partnerwahl
Dennoch paaren sich kleine Buntbarsche eher mit kleinen Partnern als mit großen. Woran liegt das? „Bei Buntbarschen herrscht beidseitige Partnerwahl“, sagt Baldauf.
Und weiter: „Die großen Tiere haben die Qual der Wahl. Sie können sich unter ihren ‚Verehrern‘ die größten aussuchen. Für die kleineren Fische bleiben daher nur kleinere Partner übrig – frei nach der Devise: ‚You can’t always get what you want.‘ Es ist ähnlich wie beim Menschen: Nach dem Topmodel sehnen sich alle; Erfolg haben aber nur die wenigsten.“
Männchen als Brutbeschützer
Die Buntbarsche haben nach Angaben der Wissenschaftler gute Gründe, den größten Partner zu wählen, den sie bekommen können: Während ein großes Weibchen mehr Eier produziert, können große Männchen die Brut besser vor Räubern verteidigen.
(idw – Universität Bonn, 25.06.2009 – DLO)