Berliner Wissenschaftlern ist es gelungen, einen Zusammenhang zwischen dem Duft parasitischer Wespen und deren Fruchtbarkeit aufzuzeigen. Sie fanden heraus, dass der männliche Sexuallockstoff der Erzwespe Nasonia vitripennis den Weibchen nicht nur die Anwesenheit eines möglichen Sexualpartners anzeigt, sondern auch dessen Fruchtbarkeit erkennen lässt.
Die Forscher der Freien Universität (FU) Berlin und der Technischen Universität (TU) Berlin berichten über ihre neuen Ergebnisse in der aktuellen Ausgabe der Fachzeitschrift „Proceedings of the Royal Society B“.
Nur einmal Sex
Bei vielen Tieren paaren sich die Weibchen nur ein einziges Mal im Leben. Für diese Weibchen ist es bei der Partnerwahl besonders wichtig, dass das gewählte Männchen zeugungsfähige Spermien in ausreichender Zahl überträgt.
Um dies sicherzustellen, nutzen die Weibchen von Nasonia vitripennis einen männlichen Sexuallockstoff. Die Wissenschaftler zeigten bei ihren Untersuchungen, dass Männchen, die aufgrund vorheriger Paarungsaktivität oder mangelnder sexueller Reife nur wenige Spermien übertragen können, deutlich geringere Mengen des Sexuallockstoffes besitzen als ihre Artgenossen.
Weibchen folgen dem Geruch
Weibchen verringern nun die Gefahr, bei der Paarung an ein solches Männchen zu geraten, indem sie sich stets der stärkeren Duftquelle zuwenden. Diese ist mit hoher Wahrscheinlichkeit einem Männchen mit ausreichender Spermienzahl zuzuordnen.
Nach der Paarung sind jedoch selbst stärkste Dosen des Sexuallockstoffes für Weibchen völlig uninteressant und sie nutzen andere Duftstoffe, um geeignete Eiablageplätze zu finden, schreiben die Wissenschaftler in den Proceedings of the Royal Society B.
(idw – Freie Universität Berlin, 19.06.2009 – DLO)