Anzeige

Das Rätsel der Bronzehand

Hand aus Bronze und Goldblech ist die älteste Bronzeplastik Europas

Das Rätsel der Bronzehand © Archäologischer Dienst des Kantons Bern/ Philippe Joner

Spektakulärer Fund: Diese von Grünspan gezeichnete Hand aus Bronze mit goldenem Armring ist eine echte Rarität. Denn der in der Schweiz entdeckte Fund ist schon 3.500 Jahre alt und damit die älteste Bronze-Nachbildung eines Körperteils in Europa. Wozu diese hohle Hand jedoch einst diente, darüber rätseln die Archäologen noch.

Anfang Oktober 2017 machten zwei Privatpersonen bei Prêles im Kanton Bern eine außergewöhnliche Entdeckung: Sie entdeckten im Untergrund eine aus Bronze gegossene Hand mit einem goldenen Armband, außerdem einen bronzenen Dolch und eine menschliche Rippe. Als die Forscher vom Archäologischen Dienst in Bern am nächsten Tag die Fundstücke zu Gesicht bekamen, veranlassten sie sogleich eine nähere Untersuchung.

Das Ergebnis: Die Bronzehand ist wahrscheinlich schon rund 3.500 Jahre alt. Die Hand von Prêles ist damit die weitaus älteste bekannte Bronze in der Form eines menschlichen Körperteils – und damit eine archäologische Sensation. Nirgendwo sonst haben Forscher bisher je ein ähnliches Fundstück aus der mitteleuropäischen Bronzezeit entdeckt.

Doch wozu diente die metallene Hand? War es nur ein Zierobjekt oder ein Gegenstand mit ritueller oder zeremonieller Bedeutung? Das Goldblech am Handgelenk weist die Hand in jedem Fall als Machtsymbol und als Zeichen einer gesellschaftlichen Elite oder womöglich einer Gottheit aus. Der hohl gegossene Armansatz könnte darauf hindeuten, dass die Hand ursprünglich auf einem Gegenstand montiert war. Handelte es sich dabei um einen Teil eines Zepters oder einer Statue?

Noch haben auch die Archäologen die Antwort auf diese Frage nicht. Immerhin wissen sie inzwischen, wem diese Hand einst gehörte. Denn bei Nachgrabungen an der Fundstelle stieß das Team des Archäologischen Dienstes auf ein Grab mit den Knochen eines erwachsenen Mannes. Im Grab fanden sich eine bronzene Gewandnadel, ein Haarschmuck in Form einer bronzenen Spirale sowie Reste von Goldblech, das von der Hand stammen dürfte. Diese Grabbeigaben und das Grab selbst deuten darauf hin, dass der Mann mit der Bronzehand einst eine bedeutende Persönlichkeit gewesen ist. Wer er war und wozu die Hand ihm diente, sollen nun weitere Untersuchungen zutage bringen.

Anzeige
Teilen:
Anzeige

In den Schlagzeilen

News des Tages

Blutstropfen auf Fingerkuppe

Neues Diagnose-Verfahren erkennt zahlreiche Krebsarten

Wie KI das Internet schneller macht

Robo-Spinne soll Marshöhlen erkunden

Wie man beim Dart gewinnt

Diaschauen zum Thema

keine Diaschauen verknüpft

Dossiers zum Thema

keine Dossiers verknüpft

Bücher zum Thema

keine Buchtipps verknüpft

Top-Clicks der Woche