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Das Auge der Wüste

Blick aus dem Orbit auf die Richat-Struktur in der Sahara

Das Auge der Wüste © NASA/JSC

Aus dem All gesehen gleicht diese Struktur einem Auge: Kreisförmige Wälle umgeben ein erhöhtes Zentrum, darüber wölbt sich ein Hügel wie eine Braue. Wegen ihrer Form hielt man die Richat-Struktur im Norden Mauretaniens lange Zeit für einen Meteoritenkrater. Doch inzwischen ist klar, dass diese bis heute rätselhafte Formation ohne „himmlische“ Hilfe entstand. Was sie allerdings schuf, ist noch unklar.

Fotos der Richat-Struktur aus dem Orbit gehören fast schon zu den Klassikern. Kein Wunder: Die prominente Formation hebt sich weithin sichtbar von der sie umgebenden eher eintönigen Wüste ab. Schon seit Beginn des Weltraum-Zeitalters haben Astronauten sie daher als Landmarke genutzt, beispielsweise auf diversen Flügen des Space Shuttle. Diese Aufnahme stammt von Astronauten an Bord der Internationalen Raumstation ISS. In ihr ist besonders gut der lidförmige Wulst der angrenzenden Hügelkette zu erkennen. Zusammen mit dem pupillenartigen Aussehen der Ringwälle ist er es, dem die Richat-Struktur ihren Beinamen „das Auge Afrikas“ verdankt.

Die rund 45 Kilometer große Richat-Formation weist auf den ersten Blick alle Merkmale eines typischen komplexen Einschlagskraters auf: Sie ist relativ flach und besitzt mehrere konzentrische Ringe um ein Zentrum. Bei vielen größeren Meteoritenkratern kommt eine solche Form zustande, wenn der durch die Stoßwellen des Einschlags zusammengepresste Untergrund zurückfedert. Dadurch wölbt sich in der Mitte ein Zentralberg auf, die Kraterränder dagegen brechen ein und fallen nach innen zusammen. Sie bilden so zwei oder mehrere Wallringe.

Doch weil andere Hinweise auf einen Impakt fehlen, darunter die aus verschmolzenem Gestein entstandenen glasähnlichen Tektite, geht man heute davon aus, dass das Auge Afrikas rein geologischen Ursprungs ist. Vermutlich, so die gängige Theorie, ist an dieser Stelle ein Teil Kruste mit besonders hartem Gestein angehoben worden. Diese symmetrischen Reste wurden dann im Laufe der Jahrmillionen durch die Erosion durch Wind und Sand freigelegt. Aber ganz genau weiß man es noch immer nicht. Der Mechanismus, der diese Struktur einst schuf, ist noch immer nicht eindeutig nachgewiesen.

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