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Abstrakte Kunst im Weltall

Komposit-Aufnahme des Orionnebels enthüllt Strahlungsvielfalt

Abstrakte Kunst im Weltall © NASA/JPL-Caltech/T. Megeath (University of Toledo) & M. Robberto (STScI)

Diese neue Aufnahme der Weltraumteleskope Hubble und Spitzer gleicht eher einem abstrakten Gemälde als einem kosmischen Schnappschuss. Und doch zeigt es ein durchaus reales Phänomen: den Orionnebel im Infrarot-, Ultraviolett- und sichtbaren Licht. Hunderte von neugeborenen Sternen „malen“ dabei mit ihren starken stellaren Winden auf der Leinwand aus Staub und Gas.

Im Herzen des kosmischen Kunstwerks stehen vier extrem massereiche Sterne, bekannt als Trapezium. Diese gewaltigen Riesen leuchten ungefähr hunderttausend Mal heller als unsere Sonne und sind als gelblicher Fleck im Zentrum des Bildes zu erkennen. Die grünlichen Wirbel sind Wasserstoff- und Schwefelgase, die durch die intensive UV-Strahlung der Trapezium-Sterne aufgeheizt sind und nun ihrerseits im UV- und sichtbaren Bereiche leuchten.

Orange und rot leuchten dagegen Gaswolken, die polyzyklische aromatische Kohlenwasserstoffe enthalten, kohlenstoffhaltige Moleküle, wie sie beispielsweise auch bei verbranntem Toast oder im Auspuff von Autos entstehen. Sterne, die noch einen dichten Gasschleier tragen, erscheinen ebenfalls gelblich-orange, nacktere Sterne und weit im Vordergrund liegende eher grünlich-bläulich.

Der Orionnebel liegt rund 1.500 Lichtjahre von der Erde entfernt. Er ist als hellster Fleck im Schwert des Sternbilds Orion schon mit einem Fernglas oder einfachen Teleskop zu erkennen. Die kosmische Wolke ist auch die uns am nächsten liegende kosmische Sternenwiege. Astronomen vermuten, dass sie rund tausend junge Sterne enthält.

Die Aufnahme ist ein Falschfarben-Komposit. Licht der Wellenlängen 430, 500 und 530 Nanometer erscheint blau, Licht der Wellenlängen 600, 650 und 910 Nanometer grün, Licht von mehr als 6.300 Nanometern list orange, mehr als 8.000 Nanometer erscheinen rot.

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