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Energie

Aus Biomasse wird Biogas

Interdisziplinäres Wissenschaftlerteam untersucht Potenzial

Algenblüte im Meer © NASA GSFC

Da Mikroalgen im Vergleich zu Landpflanzen deutlich schneller wachsen, stellen sie eine attraktive Quelle zur Biomassenproduktion dar. Die Algenbiomasse kann als Nahrungs- und Futtermittel verwendet werden, aber auch für pharmazeutische Anwendungen, Hautcremes, oder Antioxidantien (zum Beispiel Karotine) in Frage kommen, da sie hochwertige Substanzen, wie Omega 3- und Omega 6-Fettsäuren enthält.

Algenforschung interessiert Energiekonzerne

Forscher der Ruhr-Universität Bochum (RUB) untersuchen ein anderes Einsatzgebiet: die Umwandlung der Biomasse zu Biogas. Mit dem weltweit steigenden Energiebedarf bei gleichzeitiger Abnahme von fossilen Ressourcen könnte die Bedeutung von Algen auch für eine energetische Nutzung zunehmen. Interesse an der Algenforschung zeigen derzeit besonders einige Energiekonzerne hinsichtlich einer möglichen Reduktion des von fossil betriebenen Kraftwerken ausgestoßenen Kohlendioxids.

Umweltingenieurin Mandy Gerber und Biologe Sebastian Schwede beschäftigen sich mit der Biogasproduktion aus Algen. © Rubin

Wie ökologisch ist die Biogasproduktion?

Dr. Mandy Gerber und Sebastian Schwede aus der Arbeitsgruppe von Professor Roland Span (Lehrstuhl für Thermodynamik) untersuchen derzeit mit Hilfe verschiedener Experimente das Potenzial der Algenbiomasse für die Biogasproduktion. Die Daten sollen zeigen, ob eine Biogasproduktion aus Algenbiomasse energetisch, ökologisch und auch ökonomisch sinnvoller ist als die derzeit favorisierte Biogasproduktion aus Energiepflanzen.

Umweltingenieurin Mandy Gerber forscht seit acht Jahren am Lehrstuhl für Thermodynamik. Eine ihrer aktuellen Aufgaben ist der Aufbau einer interdisziplinären Biogasgruppe. In dieser Gruppe beschäftigen sich neben dem Biologen Sebastian Schwede die Maschinenbauerin Alexandra Kowalczyk und der Chemie-Verfahrenstechniker Zia-ur Rehman mit der Erzeugung von Biogas.

Algen unter der Lupe: Die Forscher drehen im Labor an verschiedensten Stellschrauben, um die Biogasausbeute zu maximieren. © Rubin

Algennachschub aus dem Braunkohlekraftwerk

Die Potenziale der Algenbiomasse werden zunächst in so genannten Batch-Versuchen im Labormaßstab überprüft. Die Bochumer Forscher erhalten hierzu Algen aus den Reaktoren des Braunkohlekraftwerkes Niederaußem der RWE Power AG. Auf dem Gelände dieses Braunkohlekraftwerks sammelt die RWE Power AG bereits seit November 2008 Erfahrungen mit der Algenzucht.

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Damit die Algen in den Polyethylenschläuchen gedeihen, benötigen sie Sonnenlicht und als geeignete Kohlenstoff-Quelle CO2, welches aus den Abgasen des Kohlekraftwerkes abgezweigt wird.

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Dr. Thomas Isenburg / RUBIN – das Wissenschaftsmagazin der Ruhr-Universität Bochum
Stand: 24.02.2012

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In den Schlagzeilen

Inhalt des Dossiers

Einzeller auf Hochtouren
Forscher gewinnen Biogas aus Algen

Aus Biomasse wird Biogas
Interdisziplinäres Wissenschaftlerteam untersucht Potenzial

Turbo-Alge im Einsatz
Von Teichen und Fotobioreaktoren

Algen statt Mais…
…oder Algen und Mais?

Algenparadies Wüste?
Der Traum der Algenforscher

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