Phobos und Deimos bewegen sich in der sogenannten gebundenen Rotation um den Mars: Sie zeigen stets mit der gleichen Hemisphäre zur Marsoberfläche. Besonders Phobos bewegt sich tief im Gravitationsfeld des Planeten und ist starken Gezeitenkräften ausgesetzt.
Monde mit geringer Lebensdauer
Modellrechnungen der Bahnentwicklung von Phobos zeigen, dass der Satellit in wenigen Millionen Jahren zerbrechen, dann einen Ring aus Bruchstücken um den Mars bilden und schließlich in seinen Einzelteilen auf den Mars stürzen wird. Ganz anders Deimos, der sich derzeit vom Mars entfernt und möglicherweise in ferner Zukunft die Umlaufbahn sogar verlassen wird.
Die geringe verbleibende Lebensdauer der beiden Monde wirft ein weiteres Licht auf deren Ursprung. Möglicherweise sind Phobos und Deimos die Reste einer ehemals viel größeren Population von Marsmonden.
Erste Aufnahmen schon vor 40 Jahren
Die ersten Aufnahmen der beiden Monde wurden in den Jahren 1971/72 von der amerikanischen Sonde Mariner 9 gemacht. Es folgten nahe Vorbeiflüge während der Viking-Missionen (USA, 1976-1980), mit deren Ergebnissen zum ersten Mal die Größe und die Form berechnet werden konnten.
Es gab Beobachtungen durch Phobos 2 (UdSSR, 1988-1989), Mars Global Surveyor (USA, 1996-2006) und Mars Reconnaissance Orbiter (USA, seit 2005), aber auch von der Marsoberfläche aus durch die Kameras der Landemodule Mars Pathfinder (USA, 1996-1997) und der beiden Mars Exploration Rover (USA, seit 2003).
Jürgen Oberst und Marita Wählisch / DLR-Magazin
Stand: 03.11.2011