Anzeige
Geologie/physische Geographie

Und was kommt jetzt?

Die Zukunft der wissenschaftlichen Tiefbohrungen

Erfolg macht attraktiv. Nachdem das KTB wissenschaftlich und technisch so erfolgreich war, sind die Mitarbeiter inzwischen gefragte Leute. Genau wie das DSDP den Grundstein zum internationalen Großprojekt ODP wurde, setzen viele Wissenschaftler nun auf Deutschland mit seinen KTB-Erfahrungen, wenn es darum geht bei der Organisation und Koordination wissenschaftlicher Bohrungen auf den Kontinenten eine führende Rolle zu übernehmen.

Das GeoForschungsZentrum in Potsdam spielt hierbei eine entscheidende Rolle. Im „Intenational Continental Drilling Projekt“ (ICDP) übernimmt es die Organisation der einzelnen Projekte und stellt dafür einen Stab ehemaliger KTB-Mitarbeiter zur Verfügung.

Fragestellungen, die sich die Forscher für das ICDP vorgenommen haben gibt es natürlich unzählige: Neben den Fragen zur Dynamik der Erdkruste oder der Verteilung von Fluiden suchen sie auch Antworten auf Fragen zum Schwerpunktthema „Vulkansysteme und die unterschiedliche Verteilung der Erdwärme“ oder das „Geschehen in den Erschütterungszonen der Erde“, wo sich Lithosphärenplatten bebenauslösend aneinander reiben. Zu diesem Zweck wird unter anderem ein Loch an einer der bekanntesten Bruchzone der Welt gebohrt werden: am San-Andreas-Graben in Kalifornien.

Am 17. März diesen Jahres wurde einer der ersten Bohrkern eines anderen ICDP-Projekte ans Tageslicht befördert. Der Bohrturm steht auf dem Rücken des aktiven Vulkans Mauna Kea auf Hawai . Die Wissenschaftler wollen dort in viereinhalb Kilometer Tiefe nachweisen, daß das Gestein, das der Vulkan ausspuckt, in früheren Zeiten bereits einmal an der Erdoberfläche war und durch plattentektonische Vorgänge ins Erdinnere geriet.

Ein weiteres Projekt wurde inzwischen ebenfalls in Angriff genommen: Der Chicxulub-Krater im mexikanischen Yucatan, Relikt eines vor 65 Millionen Jahren auf der Erde eingeschlagenen Riesen-Meteoriten, soll angebohrt werden. Von diesen Bohrungen versprechen sich die Wissenschaftler Beweise für die Hypothese, daß der Einschlag die Ursache für das Austerben der Dinosaurier war. Und mit ihrem Verschwinden Platz schafften für die kleinen überlebenden Säuger, die letztendlich auch unsere Vorfahren waren.

Anzeige
  1. zurück
  2. |
  3. 1
  4. |
  5. 2
  6. |
  7. 3
  8. |
  9. 4
  10. |
  11. 5
  12. |
  13. 6
  14. |
  15. 7
  16. |
  17. 8
  18. |
  19. 9
  20. |
  21. 10
  22. |
  23. 11
  24. |
  25. weiter


Stand: 21.12.2001

Teilen:
Anzeige

In den Schlagzeilen

Inhalt des Dossiers

Vorstoß in die Tiefe
Warum Wissenschaftler Löcher in die Erde bohren

Auf der Suche nach Antworten
Tiefbohrung als Methode der Geowissenschaftler

Zwei Typen von Kruste
Das revolutionäre Ergebnis der Tiefseebohrungen

Vom Ozean auf´s Festland
Vom DSDP zum KTB

Eine Wiese in der Oberpfalz
... wo einst Kontinente kollidierten

Die Oberpfalz
Ein kurzer geologischer Exkurs

Das senkrechteste Loch der Welt
Was so schwer daran ist, "gerade" in die Erde zu bohren

Das Werkzeug
Der Turm, die Meißel und eine "Wunderspülung"

Was die Wissenschaftler fanden
Ergebnisse der KTB

Und was kommt jetzt?
Die Zukunft der wissenschaftlichen Tiefbohrungen

Glossar
Von Asthenosphäre bis Wegener, Alfred

Diaschauen zum Thema

keine Diaschauen verknüpft

News zum Thema

keine News verknüpft

Dossiers zum Thema