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Technik

Nie wieder putzen?

Elektronische Butler sind im Kommen

Kaffee holen, Staubsaugen, Hemden bügeln – diese lästigen Hausarbeiten könnten schon bald andere für uns erledigen. Die Roboter sind nicht nur in Medizin oder Forschung auf dem Vormarsch, sondern auch im Alltag. Eine Studie der Vereinten Nationen sieht die elektronischen Helfer zukünftig sogar fast allgegenwärtig: Nach ihren Ergebnissen werden Haushaltsroboter in der Zukunft genauso zum Alltag gehören, wie heute schon Handys und Computer. Im Jahr 2002 soll es weltweit rund eine halbe Million staubsaugender Roboter geben. Und der gegenwärtige Trend scheint diese Prognose zu bestätigen.

Fast wöchentlich wird heute ein neuer Haushaltsroboter lanciert. Während die einfacheren Systeme „ihre“ Wohnung erst einmal kennenlernen müssen, bis sie alle Ecken und Kanten eingespeichert haben, finden die elektronischen Butler der neuen Generation ihren Weg von allein. „Arnold“, der mobile Roboter, den Forscher der Ruhr Universität Bochum entwickelten, kann dank seiner Stereokamera räumlich sehen und navigiert damit gekonnt um Hindernisse herum.

Das Handy klingelt im Nebenzimmer oder der Kaffe in der Küche ist fertig – kein Problem: Butler Arnold erledigt solche Aufgabe im Handumdrehen. Und nicht nur dass, er gehorcht auch aufs Wort: Sagt man freundlich „Danke“, lässt er den gebrachten Gegenstand los oder stellt ihn ab. Dass er dabei nichts vom Kaffee verschüttet, verdankt er seinem mit sieben Gelenken ausgestatteten äußerst beweglichen Arm. Ein solcher elektronischer Helfer trägt nicht nur zum Komfort bei, für Menschen mit Behinderungen sind die Hol- und Bringedienste des Roboters ein großer Schritt zu größerer Selbständigkeit. Bisher ist Arnold für einen normalen Haushalt allerdings noch unbezahlbar, mit Hardwarekosten von 250.000 Mark kostet er so viel wie eine ganze Eigentumswohnung.

Aber einfachere Kollegen Arnolds sind schon für sehr viel weniger Geld zu haben. Der Haushaltsroboter „Cye“, das Produkt eines amerikanischen Unternehmens, ist in diesem Jahr für nur 800 Dollar auf den Markt gekommen. Der kleine Roboter kann nicht nur Staubsaugen und Kistenschleppen, sondern ist auch noch freundlich. Wie R2D2 im Film Starwars kann er zwitschernde Töne von sich geben. Gesteuert wird Cye noch über ein Computerterminal, aber eine Sprachsteuerung ist bereits in Arbeit.

Auf gute Manieren legten auch die Forscher des japanischen Unternehmens NEC wert: Ihr Roboter „R100“ erledigt nicht nur die Hausarbeit und dient als rollender Anrufbeantworter und Schwarzes Brett, er erkennt auch Familienmitglieder und begrüßt sie mit einem freundlichen „Guten Tag“ oder „Wie geht’s?“. Und niedlich ist er auch noch: Wenn man ihn streichelt, bedankt er sich mit Musik.

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Ob niedlich oder nicht – sind diese elektronischen Helfer erst einmal überall auf dem Markt, werden sie über kurz oder lang auch in den meisten Haushalten zu finden sein. Denn je kostbarer die knappe Freizeit wird, desto größer ist die Verlockung, lästige Arbeiten einem unermüdlichen und niemals schlecht gelaunten Roboter zu überlassen.

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Stand: 21.10.2001

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In den Schlagzeilen

Inhalt des Dossiers

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Lernfähig und der Natur abgeschaut...

Interaktion ist Trumpf
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Auslese im Elektronengehirn
Elvis lernt laufen

Viele Teile ergeben ein Ganzes
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Roboter mit Emotionen?
Wenn Maschinen "Gefühle" äußern

Microfly und Rollersnake
Den Tieren abgeschaut...

Modell Ameisenstaat
Miniroboter mit Sozialverhalten

Die "Biobots" kommen
Cybercricket & Co helfen Biologen auf die Sprünge

Die elektronische Krankenschwester
Einsatzfelder für Roboter im Krankenhaus

Maßarbeit im OP
Roboter als Operationshelfer

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