Anzeige
Technik

Mehr Geld für mehr Sicherheit

Sicherheitsforschung bekommt ein größeres Gewicht

Die brennenden Türme des World Trade Center © NPS

Auf die neuen Anforderungen haben die USA mit der Einrichtung des Ministeriums für „Homeland Security“ reagiert. Zudem steigerten die Vereinigten Staaten die Ausgaben für Sicherheitsforschung und Sicherheitstechnologien deutlich. Auch auf europäischer Ebene bekommt die Sicherheitsforschung ein höheres Gewicht. Sie ist ein wichtiger Bestandteil des 7. Forschungsrahmenprogramms. Von 2007 bis 2013 will die Europäische Union insgesamt 1,4 Milliarden Euro in die Sicherheitsforschung investieren.

Bessere Forschung für die zivile Sicherheit

In Deutschland gibt es zwar eine gute Basis, jedoch noch keine systematische und strategische Forschung für die zivile Sicherheit. Das soll sich ändern: Über Fachgrenzen hinweg entstehen neue Kooperationen. Die Bundesregierung hat erstmals ein ressortübergreifendes Programm für die Sicherheitsforschung beschlossen. Das Bundesforschungsministerium wird das Programm in den kommenden vier Jahren mit 123 Millionen Euro fördern. Die nationale Sicherheitsforschung ist auch ein wichtiger Teil der Hightech-Strategie der Bundesregierung.

Das gestiegene Sicherheitsbedürfnis ist nur ein Grund für die Förderung. Die Sicherheitstechnik entwickelt sich auch zunehmend zu einem wichtigen Geschäftsfeld für Forschung und Industrie. Der EU-Kommissar für Sicherheit Franco Franetti betont, dass Europa nicht nur Konsument sein dürfe, sondern auch zum Produzenten von solcher Technik werden müsse. Der Markt für Sicherheitstechnik und -dienstleistungen belief sich allein in Deutschland auf zehn Milliarden Euro im Jahr 2005. Tendenz steigend. Weltweit beträgt das Wachstum sieben bis acht Prozent.

Verwundbar gegen extremistische Angriffe

„Unsere Gesellschaft ist verwundbar gegen extremistische Angriffe jeglicher Art. Durch die Konzentration der Bevölkerung in Ballungszentren, durch die wachsende Vernetzung unterschiedlicher Lebensbereiche und -funktionen und den Übergang zur global vernetzten Informations- und Dienstleistungs-Gesellschaft ergibt sich eine bisher wenig bekannte Verletzlichkeit“, beschreibt Professor Klaus Thoma, Vorsitzender des Fraunhofer-Verbunds Verteidigungs- und Sicherheitsforschung, die aktuellen Herausforderungen.

{2l}

Anzeige

Thoma koordiniert die Perspektive für Zukunftsmärkte „Security – Sicherheit durch Hightech“. Das Thema ist auch eines der zwölf großen Innovationsthemen der Fraunhofer-Gesellschaft. Besonders gefährdet sind „kritische Infrastrukturen“ wie Trinkwasser- und Stromversorgungssysteme, Industrieanlagen, Kernkraftwerke sowie Transport- und Telekommunikationsnetze. Egal ob durch menschliches Versagen, Terroranschläge oder Naturkatastrophen – Störungen an neuralgischen Punkten können dramatische Folgen haben.

Datendiebe und Saboteure

Vor allem die Informationstechnik ist nahezu unverzichtbar geworden. Kein Energieversorger, keine Bank, keine Klinik, kein Industriebetrieb, kein Polizeirevier, kein Verkehrsunternehmen ist ohne IT-Systeme arbeitsfähig. Ihr Schutz ist für unsere moderne Gesellschaft essenziell. Dabei sind die Informations- und Kommunikationssysteme vielfältig angreifbar. Denn via Internet, Intranet und Mobilkommunikation werden weltweit Informationen ausgetauscht und Geschäfte abgewickelt. Drahtlose Netzwerke wie WLAN oder Bluetooth öffnen Datendieben und Saboteuren neue Einfallstore.

Kommunikationssysteme benötigen besonderen Schutz

Cybercrime - die dunkle Seite des Internets © Nadja Podbregar/Harald Frater

Gefragt ist der Schutz gegen Missbrauch von innen ebenso wie gegen Attacken aus dem Cyberspace. IT-Systeme müssen sicher sein gegen Angriffe mit Viren und Trojanern, dem Phishing von Zugangsdaten und Denial-of-Service-Attacken. Fraunhofer-Institute arbeiten an der sicheren Architektur der Informationssysteme, neuen Verschlüsselungsverfahren und einer zuverlässigen Authentifizierung. Nur so lässt sich gewährleisten, dass alle Informationen vertraulich, authentisch und sicher den gewünschten Empfänger erreichen.

  1. zurück
  2. |
  3. 1
  4. |
  5. 2
  6. |
  7. 3
  8. |
  9. 4
  10. |
  11. 5
  12. |
  13. 6
  14. |
  15. 7
  16. |
  17. weiter


Stand: 11.04.2008

Teilen:
Anzeige

In den Schlagzeilen

Inhalt des Dossiers

Sicherheit durch Hightech
Wie Forscher Attentätern, Viren und Kriminellen den Kampf ansagen

Viren und Selbstmordattentäter statt Kalter Krieg
Neue Bedrohungen für unsere Gesellschaft

Mehr Geld für mehr Sicherheit
Sicherheitsforschung bekommt ein größeres Gewicht

Neue Helfer für den Katastrophenfall
Mobile Kommunikationsdienste und wearable computing

Gase verraten Explosivstoffe
Mit neuen Methoden Sprengstoffen auf der Spur

Elektromagnetische Strahlen spüren Attentäter auf
Besserer Schutz vor Explosionen

Forschung für mehr Sicherheit
Der Fraunhofer-Verbund Verteidigungs- und Sicherheitsforschung

Diaschauen zum Thema

News zum Thema

keine News verknüpft

Dossiers zum Thema

Smart Dust - Die unsichtbaren Computernetze der Zukunft

Vogelgrippe - Vom Tiervirus zur tödlichen Gefahr für den Menschen

Hurrikans - Zerstörerische Wirbelstürme im Aufwind?

Wetterextreme - Klimatische "Ausrutscher" oder Folgen des Klimawandels?

AIDS - Auf der Suche nach der Wunderwaffe

Tsunami - Das Geheimnis der Riesenwellen