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Medizin

Unverzichtbar aber nicht unbedenklich

Fazit: Lieber „five a day“ als bunte Pillen

Angesichts all dieser offenen Fragen und widersprüchlichen Forschungsergebnisse bleibt immerhin eine Erkenntnis: Vitamine sind und bleiben unverzichtbar, synthetische Vitaminzusätze allerdings nicht. Sie sind nach Ansicht nahezu aller Experten bis auf wenige Einzelfälle und Personengruppen entbehrlich. „Noch nie war das Angebot an qualitativ guten Lebensmitteln so reichhaltig und ganzjährig verfügbar wie heutzutage“, erklärt denn auch Helmut Heseker, Ernährungswissenschaftler und Mitglied der Deutschen Gesellschaft für Ernährung (DGE). „Sich ausreichend, abwechslungsreich und vollwertig zu ernähren, ist heute einfacher denn je.“

„five a day“

Dementsprechend herrscht nahezu überall das Motto: Zurück zur Natur. In den USA, aber auch in vielen anderen Ländern einschließlich Deutschlands, propagieren die Gesundheitsbehörden inzwischen „five a day“ – fünf Mal am Tag Obst und Gemüse. Schon 400 bis 800 Gramm des gesunden „Grünzeugs“ pro Tag pro Person, so die Schätzungen der Experten, könnten sogar ausreichen, um die Krebsrate weltweit um 23 Prozent zu senken. Kommt noch körperliche Aktivität dazu, ließe sich diese sogar um 30 bis 40 Prozent verringern.

Obst als natürlicher Vitaminlieferant © USDA

Und auch die DGE warnt eher davor, massenhaft bunte Pillen zu schlucken. Denn während die positive Wirkung von Gemüse und Obst eindeutig belegt sei, bleibt der Nutzen isolierter Wirkstoffe nach wie vor strittig. Und auch Pflanzenextrakten wie Artischockendragees, Apfelessigkapseln, Acerolakonzentraten und Ähnlichem erteilen die Experten eher eine Absage. „Ob der Körper die in Presslingen, Kapseln oder Konzentraten vorhandenen Inhaltsstoffe in dieser ungewöhnlichen Form überhaupt aufnehmen kann, ist nicht belegt, Daten zur so genannte Bioverfügbarkeit liegen nicht vor“, heißt es dazu in einer Stellungnahme der DGE.

Zusätze meiden

Was aber ist mit den Vitaminzusätzen in ganz „normalen“ Lebensmitteln wie Tütensuppen, Marmelade, Säften oder Joghurt? Ohne es zu merken, wird hier schnell die empfohlene Tageshöchstdosis Vitamin erreicht oder sogar überschritten. Bedenklich kann dies vor allem bei den fettlöslichen Vitaminen A,D,E und Beta-Carotin werden. Geringe Überdosierungen der wasserlöslichen Vitamine C und B werden dagegen vom Körper ausgeschieden, bei extremer Überdosis kann allerdings die Niere Probleme bekommen.

Detaillierte Angaben zu Tagesdosen, Wirkungen und natürlichen Quellen der Vitamine haben wir hier für Sie zusammengestellt.

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Stand: 22.02.2008

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In den Schlagzeilen

Inhalt des Dossiers

Vitamine im Zwielicht
Nutzen und Schaden von Radikalfängern, Rauchervitaminen und Co.

Die Vitamine im Überblick
Wirkung, empfohlene Dosierungen und Vorkommen

Unentbehrlich, aber nicht ohne Risiko
Wie viele Vitamine braucht der Mensch?

A C E - Diskussion um die gesunde „Dreifaltigkeit“
Antioxidantien als Schadstoffe?

Lungenkrebs durch „Raucher-Vitamin“
Verwirrspiel um das Beta-Carotin

Vitamin C und das Schnupfen-Märchen
Was nutzt das Erkältungs-Vitamin?

Hoffnungsträger Vitamin D
Hilfe gegen Knochenschwund und Krebs?

Sonnenvitamin mit Schattenseiten
Immunstörungen und Demenz statt Knochenschwund?

Unverzichtbar aber nicht unbedenklich
Fazit: Lieber „five a day“ als bunte Pillen

Die Vitamine im Überblick
Wirkung, Quellen und empfohlene Dosierungen

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