„Zu langsam, um zu jagen oder schneller als ein Jeep?“ Diese Frage stellte sich bisher nicht nur bei T.rex, sondern auch bei vielen anderen Dinosauriern. Doch in der 2007 erschienenen Studie ermittelten die Wissenschaftler der Universität von Manchester um Phil Manning nun auch die Sprintqualitäten von einigen weiteren Urzeitechsen.
„Bisherige Forschungen basierten auf Daten von noch existierenden zweibeinigen Modellorganismen um daraus darauf zu schließen, wie schnell die Dinosaurier rennen konnten“, erklärt Bill Sellers, Biomechanikforscher an der Universität von Manchester und einer der Leiter der Studie.
„Solche Berechnungen können zwar akkurat die Höchstgeschwindigkeit eines sechs Tonnen schweren Huhns prognostizieren, aber Dinosaurier sind nicht wie Hühner gebaut und bewegen sich nicht wie diese.”
Artspezifische Biomechanik untersucht
Deshalb stellten die britischen Forscher nicht nur T.rex auf den Prüfstand, sondern fütterten ihre Superrechner auch mit den speziellen Daten zur Struktur von Skelett und Muskeln von vier weiteren verschieden großen, fleischfressenden Raubechsen. Darunter waren der bisher kleinste bekannte Dinosaurier, der nur drei Kilogramm wiegende Compsognathus, sowie der rund 20 Kilogramm schwere, aus Jurassic Park berühmt und berüchtigte Velociraptor.
Trotz seiner großen Rechenleistung brauchte der Supercomputer jedes Mal bis zu einer Woche, um die Biomechanik des jeweiligen Tieres von den ersten ungeschickten Schritten bis hin zur Modellierung des mit voller Kraft rennenden Lebewesens zu „lernen“. Danach jedoch war die Überraschung der Forscher perfekt. Das Modell ergab, dass die kleineren Dinos sogar das heute schnellste Tier auf zwei Beinen, den Strauß, locker überholt hätten – und der erreicht immerhin eine Höchstgeschwindigkeit von bis zu 60 Kilometer pro Stunde.
Stand: 09.11.2007