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Energie

Offshore zwischen Realität und Fiktion

16 Windparks in der Warteschleife

11. April 2007: Das Bundesamt für Seeschifffahrt und Hydrographie (BSH) hat gute Nachrichten für die BARD Engineering GmbH in Emden. Das Unternehmen, das sich den Aufbau und Betrieb von Offshore-Windparks in der Deutschen Bucht auf die Fahnen geschrieben hat, erhält an diesem Tag von der Behörde die Erlaubnis das Projekt BARD Offshore I in Angriff zu nehmen.

Arbeiter bei der Stahlerzeugung am Hochofen © Bundesarchiv / (CC BY-SA 3.0 DE)

80 Windenergieanlagen (WEA) mit einer Leistung von jeweils fünf Megawatt (MW) sollen in den nächsten Jahren rund 90 Kilometer nordwestlich von Borkum entstehen. Zum Windpark wird aber auch eine Wohnplattform mit Büroräumen und Unterkünften für Personal sowie eine Umspannplattform gehören.

Aber das ist erst der Anfang. Geht es nach den Vorstellungen von BARD, wird der Windpark im Laufe der Zeit immer weiter wachsen, bis im Endausbau 320 solcher Windräder sauberen Strom produzieren. Die Leistung des Megaparks läge dann bei 1.600 MW – doppelt so hoch wie beispielsweise beim Atomkraftwerk Brunsbüttel in der Nähe von Hamburg

Weg frei für 16 Windparks

Doch BARD Offshore I ist längst nicht das einzige Offshore-Projekt, das in heimischen Gewässern geplant und auch bereits genehmigt ist. Für insgesamt 16 Windparks – 14 in der Nordsee und zwei in der Ostsee – haben die Experten in Hamburg mittlerweile grünes Licht gegeben. Die BSH ist für alle Bauvorhaben zuständig, die jenseits der Zwölf-Meilen-Zone in der der so genannten „ausschließlichen Wirtschaftszone“ (AWZ) Deutschlands durchgeführt werden.

Die geplanten Windfarmen in Nord- und Ostsee sollen fast alle in 30 oder mehr Kilometer von der Küste entstehen, in Gebieten mit Wassertiefen von 15 bis 41 Metern. Besonders beliebt bei den Antragstellern ist das Gebiet zwischen Borkum, Helgoland und Sylt. Hier sind gleich mehrere Windparks angedacht.

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Bei allen Genehmigungen hat die BSH durch zahlreiche Bedingungen und Auflagen sichergestellt, dass von den Anlagen keine Gefahren ausgehen. So müssen für die Fundamente bestimmte Konstruktionen verwendet werden, die im Falle einer Kollision mit Frachtern oder Tankern möglichst geringe Schäden an der Schiffshaut verursachen. Durch eine mit den benachbarten Projekten abgestimmte Bauablaufplanung werden zudem auch die Einwirkungen auf die Meeresumwelt während der Errichtung der Windparks so gering wie möglich sein.

Mit Volldampf in die Offshore-Technologie?

An der Nordseeküste © MMCD

Doch nicht nur bei den Genehmigungen für die Offshore-Projekte geht es Schlag auf Schlag, auch die für den Betrieb notwendige Infrastruktur ist längst auf den Weg gebracht. So hat die BSH am 6. März 2007 beispielsweise für drei Offshore-Windparkprojekte die stromabführenden Kabel genehmigt. Damit ist laut BSH-Justiziar Christian Dahlke eine wichtige Voraussetzung für die komplette Netzanbindung der drei Windparks mit jeweils 80 Windenergieanlagen bis Büsum geschaffen.

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Stand: 20.04.2007

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Inhalt des Dossiers

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