Anzeige
Naturereignisse/Naturkatastrophen

Bollwerke gegen die Flut?

Die Anfänge des Deichbaus

Wüste © IMSI MasterClips

So lange wie es Siedlungen in den Küstenregionen gibt, so lange versuchen sich die Bewohner auch schon vor Sturmfluten zu schützen. Deiche, Buhnen, Sperrwerke, Wellenbrecher: dem Einfallsreichtum der Menschen waren im Laufe der Zeit kaum Grenzen gesetzt bei dem Versuch, immer bessere Methoden zu finden, um das vom Wind aufgewühlte Meer in seine Schranken zu weisen.

Erste Bauten gegen die Fluten gab es an der Nordsee schon vor 2.000 Jahren. Diese so genannten Wurten oder Warften, waren künstliche, vier bis fünf Meter hohe Erdhügel, die im ganzen deutschen Küstengebiet zu finden waren. Bereits der römische Geschichtsschreiber Plinius, der um 50 nach Christus die Nordseeküste besuchte, beschrieb die Warften sehr genau. Auf ihnen wurden Hauser und Bauernhöfe, manchmal sogar ganze Siedlungen angelegt, um sie vor den Fluten zu schützen.

Solche oder ähnliche Methoden nutzen die Bewohner der Halligen noch heute, um eine Überflutung von Haus und Hof zu verhindern. Bei einer scheren Sturmflut melden die flachen Inseln meist vollständig „Land Unter“ und nur noch die Warften ragen aus der stürmischen See heraus. Einen absoluten Schutz vor Sturmfluten bieten und boten die Warften allerdings nicht.

Schon bald kamen die Küstenbewohner deshalb auf die Idee ihre Ländereien, Dörfer und Städte mit Deichen abzuriegeln. Die ersten Deiche, die im 11. Und 12. Jahrhundert entstanden, waren jedoch viel zu niedrig, um starke Sturmfluten aufhalten zu können. In der ‚groten Manndränke‘ von 1362 und der ‚Nordstrandflut‘ von 1634 kamen trotz der Deiche tausende von Menschen um. Weite Küstenbereiche und ganze Inseln verschwanden mit samt ihren Bewohnern im Meer.

Solche schweren Sturmfluten und ihre verheerenden Folgen waren es jedoch, die die Menschen dazu antrieben, den Küstenschutz immer weiter zu verbessern. Im Laufe der Jahre und Jahrhunderte wurden die Deiche immer wieder erhöht und verbreitert. Zusätzlich riegeln gewaltige Sperrwerke bei Bedarf ganze Flussmündungen vom Meer ab und verhindern so ein Eindringen der Sturmflut in das Landesinnere.

Anzeige
  1. zurück
  2. |
  3. 1
  4. |
  5. 2
  6. |
  7. 3
  8. |
  9. 4
  10. |
  11. 5
  12. |
  13. 6
  14. |
  15. 7
  16. |
  17. 8
  18. |
  19. 9
  20. |
  21. 10
  22. |
  23. 11
  24. |
  25. 12
  26. |
  27. 13
  28. |
  29. 14
  30. |
  31. 15
  32. |
  33. 16
  34. |
  35. weiter


Stand: 20.04.2002

Teilen:
Anzeige

In den Schlagzeilen

Inhalt des Dossiers

Alarm am Deich
Steigt die Sturmflutgefahr?

Gefährlichste Naturkatastrophe der Welt?
Manndränke, Blanker Hans und Klimaveränderung

Wind ist der Schlüssel
Wie entstehen Sturmfluten?

Es geht auch ohne Gezeiten
Sturmfluten an der Ostsee

Die Gefahr wächst...
Sturmfluten und Klimawandel

Nordsee ist Mordsee
Küste meldet "Land unter"

Wenn Deiche brechen...
Sturmflutfolgen

Wie Jadebusen und Dollart entstanden
Sturmfluten verändern Küsten

Künstliche Sandbänke als Rettung?
Sylt kämpft ums Überleben

Bollwerke gegen die Flut?
Die Anfänge des Deichbaus

Teurer Luxus?
Die modernen Deiche

Ryck, Eider und Themse
Sperrwerke als Sturmflutschutz

Von Dünen, Buhnen und Wellenbrechern
Wie mann sich sonst noch schützen kann...

Lektion gelernt!
Ein modernes Schutzsystem gegen Sturmfluten

Könige des Küstenschutzes
Die Niederlande und das Deltaplanprojekt

Wer arm ist, stirbt früher
Bangladesch und sein Kampf gegen Überschwemmungen

Diaschauen zum Thema

keine Diaschauen verknüpft

News zum Thema

keine News verknüpft

Dossiers zum Thema

Wetterextreme - Klimatische "Ausrutscher" oder Folgen des Klimawandels?