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Geologie/physische Geographie

Wann ist es soweit?

GPS-Messungen im Park

Dass der Supervulkan unter dem Yellowstone Park irgendwann ausbrechen wird, darin sind sich die Vulkanexperten einig. Die Frage ist nur: Wann wird er ausbrechen? Bei einem solch langen Zyklus wie bei dem des Yellowstone-Vulkans, der auf 600.000 Jahre bestimmt wurde, kann der nächste Ausbruch nächstes Jahr, in 100 Jahren, vielleicht aber auch erst in 1.000 Jahren stattfinden.

GPS-Messpunkt © USGS

Daher haben die Forscher schon seit längerem ein Auge auf den Park geworfen. Über den gesamten Park sind seismographische Stationen verteilt, die jede noch so kleine Erschütterung registrieren. Die Aufzeichnungen der Messungen enthüllen, dass sich jedes Jahr Hunderte von Erdstößen unter dem Yellowstone Park ereignen. Die meisten sind jedoch so winzig, dass sie ohne die empfindlichen Messgeräte gar nicht wahrgenommen würden. Es kommt aber immer wieder vor, dass auch größere Erdbeben das Naturreservat kräftig durchrütteln. So ereignete sich 1959 ein Beben der Stärke 7,5, das die Gegend um den Park aufschrecken ließ. Die zahlreichen Beben und Erdstöße sind allerdings ein untrügliches Zeichen dafür, dass der Untergrund äußerst aktiv ist und es unter der Oberfläche brodelt.

Durch Analyse der Schallwellen dieser Beben, die durch die Erdkruste verlaufen, können die Geologen sogar Rückschlüsse auf die Größe und Beschaffenheit der verborgenen Magmakammer ziehen. Je nachdem, welches Material die Erdbebenwellen durchlaufen, ändert sich ihre Geschwindigkeit. Durch Auswertung dieser Daten kamen sie zu dem Schluß, dass das Reservoir ungeheure Ausmaße haben muss. Die Kammer ist etwa 40 bis 50 Kilometer lang, 20 Kilometer breit und zehn Kilometer dick.

Zusätzlich sind über den gesamten Park GPS-Stationen verteilt. Wenn sich der Druck in der Magmakammer im Lauf der Zeit verändern würde, so die Wissenschaftler, dann müsste man eine Hebung oder Senkung des Erdbodens registrieren können. Tatsächlich konnten diese Veränderungen der Bodenhöhe mithilfe der GPS-Messungen nachgewiesen werden, der Boden unter dem Yellowstone Park scheint zu atmen. Von 1923 bis 1985 stieg die Bodenhöhe um 74 Zentimeter an, dann senkte sie sich bis 1995 etwas ab und seitdem wölbt der Boden sich wieder auf. Die Ursache für diese Bewegungen kann nur eine riesige unterirdische Magmakammer sein, die sehr aktiv ist.

Durch diese Untersuchungen werden die Vermutungen bestätigt, dass der Yellowstone geologisch sehr aktiv ist. Daher ist es so gut wie sicher, dass dieses Pulverfass irgendwann einmal hochgehen wird und die Erde in eine nie gekannte Katastrophe stürzen wird, nur der Zeitpunkt ist unklar.

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Stand: 19.11.2000

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In den Schlagzeilen

Inhalt des Dossiers

Yellowstone
Brodelnde Gefahr unter dem Park

Idylle in den Rocky Mountains
Der Yellowstone Nationalpark

Dampfkochtöpfe mit brüchigem Deckel
Die Supervulkane

Höllenregen aus Lava und Asche
Der Ausbruch eines Supervulkans

Vulkanischer Winter und Massensterben
Die globalen Folgen des Supervulkan-Ausbruchs

Die Katastrophe kommt alle 600.000 Jahre
Der Vulkan unter dem Park

Erdbeben und Eruptionen
Die vulkanische Geschichte des Yellowstone Parks

Wann ist es soweit?
GPS-Messungen im Park

Wildströmende Dampffontänen
Geysire im Yellowstone Nationalpark

Brodelnder Schlamm und schwefelspeiende Löcher
Heiße Quellen und Fumarolen

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