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Naturereignisse/Naturkatastrophen

Glossar

Von Asthenosphäre bis Vulkanite...

Asthenosphäre

Die Asthenosphäre liegt innerhalb des geologischen Schalenmodells (Kern/Erdmantel/Erdkruste) im oberen Mantelbereich, unmittelbar unterhalb der Lithosphäre. Sie beginnt in einer Tiefe von 100 Kilometer und reicht bis 400 Kilometer tief in die Erde. Es ist die Zone mit geringerer Materialfestigkeit (im Gegensatz zur darüberliegenden Lithosphäre). Sie liegt mit der Lithosphäre im ständigen Massenaustausch, besonderen an den mittelozeanischen Rücken, wo Material der Asthenosphäre aufsteigt, abkühlt und zu Lithosphäre erstarrt. Der umgekehrte Vorgang spielt sich in der Subduktionszone ab.

Caldera

Ein Caldera ist ein großräumiger und weitgespannter Kraterkessel, der ein typisches Stadium einer Entwicklung eines Vulkans darstellt. Die Calderen entstehen durch Aussprengung oder Einsturz der Ränder des Vulkankegels.

Effusivgesteine

Bei der Effusion, also dem Ausfließen von Lava bei der Bildung von Vulkanen, entstehen Produkte, die Effusiva. Die daraus entstehenden Ergußgesteine sind die Effusivgesteine.

Eruption

Es handelt sich bei der Eruption einmal um das empordringen des Magmas aus dem Erdinneren an die Erdoberfläche, wobei unterschieden wird, ob das Magma die Erdoberfläche erreicht oder nicht. Weiterhin wird mit Eruption vor allem der Ausbruch eines Vulkans bezeichnet, wobei verschiedene Materialien ausgestoßen werden können ( = Eruptivgesteine bzw. Magmatite).

Fumarolen

Gas- und Wasseraustritt aus aktiven Vulkanen oder Spaltensystemen vulkanischer Gebiete. Die Fumarole sind unterschiedliche temperiert (100 – 800° C) und können, je nach der Temperatur, verschiedene Stoffe (Chlor, Schwefel) enthalten.

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Geysire

Geysire sind durch Grundwasser gespeiste, heiße Springquellen, die in z. T. konstanten Zeitabständen springbrunnartig und mit hohem Druck Wasser ausstoßen. Geysire sind eine typische Erscheinung jungvulkanischer Gebiete.

Geothermik

Die Geothermik beschäftigt sich mit den Wärmeströmen in der Erde sowie der Nutzbarkeit der geothermischen Energie.

Intrusivgesteine

Instrusivgesteine sind Tiefengesteine bzw. Plutonite. Sie sind durch das langsame Erstarren des Magmas in der Tiefe entstanden, so daß die Mineralbestandteile auskristallisieren können. So entsteht eine vollkristalline und gleichmäßig-körnige bis grobkörnige Struktur. Die Tiefengesteine erstarren jedoch nicht gleichmäßig, sondern an en Rändern rascher. Zu den Tiefengesteinen gehören z. B. der helle (sauren) Granit sowie der Peridotit, der ein dunkler (basischer) Gestein ist. Das häufigste Tiefengestein ist jedoch mit einem Anteil von 90 – 95 Prozent der Granit.

Konvektionsströme

Gemeint sind hier die Bewegungen im zähplastischen Bereich des Magmas unterhalb der Erdkruste, die letztlich zu Erdkrustenbewegungen (Plattentektonik) und zur Großformenbildung (Gebirge) führt. Sie gehen auf Wärmeströme aus dem Inneren zurück, die nach Außen abgeführt werden. Sie bleiben durch die Abkühlung an der Erdoberfläche und fortgesetzte Zufuhr neuer Wärme aus dem Erdinnern in Gang, so daß Stromkreise entstehen.

Lava

Lava ist eine glutflüssige Gesteinsschmelze, also Magma, das an die Erdoberfläche austritt. Sie weist bei Vulkanausbrüchen Temperaturen von

1.000-1.300° Celsius auf, wobei Lavagestein bzw. Ergußgestein entsteht, das blasen- und gasreich ist. Die Lava fließt als Lavastrom oder breitet sich als Lavadecke aus.

Lithosphäre

Ganz allgemein handelt es sich hier um die Gesteinssphäre der Landschaftshülle der Erde. Im geologischen Sinn handelt es sich im Rahmen des Schalenbau-Modells (Erdkern/Mantel/Kruste) um den oberen Mantel und der Erdkruste, also jenen Bereichen der Schalen, die von festen Gesteinen gebildet werden. Sie reicht bis 100 Kilometer tief in die Erde.

Maar

Ein Maar ist ein durch explosive Magma-Wasser-Interaktion entstandener relativ kleiner Vulkan, der einen in den prävulkanischen Untergrund eingeschnittenen, bis zu zwei Kilometer im Durchmesser großen Krater aufweist und von einem bis zwei bis drei Kilometer tiefen kegelförmigen Schlot, einem Diatrem, unterlagert ist. Der Maar-Krater ist umgeben von einem Kraterwall aus Lockermaterial, das aus zwei Komponenten-Arten besteht: aus dem Magma gebildeten vulkanische Aschenteilchen, Lapilli und Bomben sowie aus bis zu 80% zertrümmertem Gestein des Untergrundes. Die meisten Maare sind an basaltischen Vulkanismus gebunden. Das klassische Maargebiet der Erde ist die Westeifel.

Magma

Magma ist eine glutflüssige, gashaltige Gesteinsschmelze mit Temperaturen um 1.000° Celsius, das aus Oxiden von Silicium, Aluminium, Eisen, Mangan, Calcium, Natrium und Kalium besteht und in den tieferen Teilen der Erdkruste und des Mantels vorkommt. Je nach Mengenverhältnis der einzelnen Komponenten des Magma unterscheidet man die Pazifische Sippe, die Atlantische Sippe sowie deren Untergruppe, die Mediterrane Sippe. Die Bezeichnungen gehen auf ihre Verbreitung zurück, d. h. auf die Gebiete, in denen sie überwiegend vorkommen. Die Atlantische Sippe weist bspw. einen höheren Gehalt an Alkalien auf (basisch), vor allem Natrium. In den Mediterranen übersteigt der Kalium-Anteil den Natrium-Anteil. Die Pazifische Sippe weist einen sehr hohen Siliciumgehalt (Si) auf (sauer). Je größer der SiO2-Gehalt ist, desto heller und saurer ist das Gestein, das daraus entsteht. Magma ist somit einmal Bestandteil des Schalenbaus der Erde und darüber hinaus tritt es auch als Formbildner an der Erdoberfläche auf.

Mantel-Plume

Vulkaninseln werden von aufsteigenden Konvektionsströmen, die aus sehr großer Tiefe emporsteigen, gespeist. Der aufsteigende Ast eines solchen Konvektionsstromes wird dabei als Mantel Plume ( engl. mantle plume) bezeichnet. Es ist ein ca. 1 Kilometer dicker ortsfester „Schlot“, der Tiefen von 30 bis 100 Kilometer erreicht, und zu partiellen Aufschmelzungen führt, so daß es über diesen heißen Stellen zu Hot-spot-Vulkanen kommt.

Plattentektonik

Sie beschreibt die geotektonische Theorie über den Krustenbau der Erde sowie die Entwicklung der Kontinente und Ozeane. Die Erdkruste ist danach in verschieden große, relativ starre Platten gegliedert, die mit vielen Grenzzonen entlang ozeanischer Rücken und Gräben aneinanderstoßen und sich auf Grund von Strömungsprozessen im Erdmantel (Konvektionsströme) langsam passiv bewegen. Hierbei werden magmatische bzw. vulkanische Prozesse aktiv.

Plutonismus

Es ist die Sammelbezeichnung für alle Erscheinungen, die mit der Bewegung des Magmas innerhalb der Erdkruste zusammenhängen, einschließlich des Eindringens in andere Gesteine und des Erstarren zu Tiefengesteinen (Plutonite).

Solfatare

Vulkanische Aushauchung schwefelhaltiger Dämpfe mit Temperaturen von 100 – 200° Celsius. Die Solfatare sind ein Zeichen abklingender Vulkantätigkeit.

Stratigraphie

Stratigraphie bezeichnet die Schichtenkunde, die die Gesteinsschichten der geologischen Systeme und Serien beschreibt und gliedert nach Aufeinanderfolge der Schichten, der Gesteinsart und dem Inhalt an Fossilien. Das Endziel ist die Betrachtung der Entwicklung der Erdkruste.

Subduktionszone

Es ist die Zone, in der eine ozeanische Platte unter eine kontinentale Platte eintaucht (die Erdkruste wird in den Erdmantelbereich eingeschmolzen). Weiterhin ist es diese Zone Bestandteil der Magmaströme in der Asthenosphäre, von welcher aus ein rückströmendes Magma in Richtung der ozeanischen Plattengrenzen mit Gräben und Mittelozeanischen Rücken erfolgt. Die Subduktionszonen sind auch Bestandteil der Erklärung von Vorgängen der Plattentektonik.

Vulkan

Der Vulkan ist der Bereich an der Erdoberfläche, in welchem, ausgehend von einem Vulkanherd ein Vulkanausbruch erfolgt. Hierdurch gelangen Magma, Asche und weitere Förderprodukte aus dem Erdmantel bzw. der Erdkruste an die Erdoberfläche und bilden dort eigene, charakteristische Formen, z. B. Caldera, Maare oder Schildvulkane.

Vulkanherd

Ein Vulkanherd ist eine Ansammlung von Magma in etwa 10 – 20 Kilometern Tiefe unter der Erdoberfläche, der dort aktiv wird, wenn Druckentlastung, Temperaturabnahme und Kristallisation im Magma erfolgen, die zur Gasbildung führen. Die daraus resultierenden Eruptionen haben dann den eigentlichen Vulkanausbruch zur Folge.

Vulkanismus

Vulkanismus steht dem Plutonismus gegenüber und ist eine Sammelbezeichnung für Vorgänge und Erscheinungen, die mit dem an die Erdoberfläche dringenden Magma zusammenhängen. Die wichtigsten sichtbaren Erscheinungsformen sind die Vulkane.

Vulkanite

Aus ausgetretener, an der Erdoberfläche erstarrte Lava, entstandene Gesteine, auch Ergußgesteine genannt. Die Vielzahl der vorhandenen Vulkanite , die es auf der Erdoberfläche gibt, hängt mit dem Magma, bzw. den daraus entstehenden Gesteinen, den Magmatiten, zusammen. Aus einem einheitlichen ultrabasischen Magma können durch Differentation, z. B. durch Entgasung und Entwässerung, Magmen mit verschiedener chemischer Zusammensetzung entstehen. Die Magmatite der pazifischen Sippe weisen z.B. einen sehr hohen sauren Gehalt auf. Als Tiefengestein ist zum Beispiel der Granit zu nennen. Typische Vertreter der Vulkanite dieser Sippe sind Rhyolithe. Als basisches Gestein der atlantischen Sippe kann das Tiefengestein Gabbro, bzw. als Vulkanit der Basalt angesprochen werden.

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Stand: 19.01.2000

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In den Schlagzeilen

Inhalt des Dossiers

Vulkanismus
Die brodelnde Gefahr

Was ist Vulkanismus?
Definitionen und Begriffe

Wie entsteht ein Vulkan?
Zuerst beginnt die Erde zu beben...

Die geographische Verteilung der Vulkane
Die globale Verteilung ist kein Zufall

Hot-spot-Vulkanismus
Die Hawaii-Inseln

Lava
Der heiße Strom

Von Bomben, Asche und Lavafetzen
Förderprodukte des Vulkans

Vom Schildvulkan zur Caldera
Die Vulkantypen

Auf allen Kontinenten und zu allen Zeiten...
Große Eruptionen im Überblick

Die gefährlichsten Berge der Welt
Die zerstörerische Kraft der Vulkane

Wie Vulkane uns nützen können
Rohstoff- und Energielieferanten

Vulkane sind unberechenbar...
Überwachung tätiger Vulkane

Glossar
Von Asthenosphäre bis Vulkanite...

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