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Astronomie/Kosmologie

Hubble – eine Erfolgsstory…

Wissenschaftliche Highlights der Mission

Faszination Weltraum © NASA / ESA / STScI / HUDF

Seit seinem Start im Jahre 1990 hat das Hubble-Weltraumteleskop unsere Erkenntnisse über das Universum dramatisch verändert. Hier eine subjektive Auswahl wichtiger Entdeckungen dieses bemerkenswerten Instruments.

Bei der berühmt gewordenen „Deep Field“-Untersuchung etwa nahmen sich die Astronomen einen „schwarzen“ Ausschnitt des Himmels vor und untersuchten ihn mit bis dahin nie erreichter Genauigkeit. Bei diesem Blick in die Ferne, der zugleich mehr als zwölf Milliarden Jahre in die Vergangenheit des Kosmos zurückreicht, fanden sie, gewissermaßen in der Kinderstube des Universums, Tausende junger Galaxien. Sie sind viel häufiger unregelmäßig geformt, als man bis dahin angenommen hatte.

Die Beobachtungen zeigten auch, dass sich unterschiedlich geformte Galaxien mit unterschiedlichen Geschwindigkeiten bilden. Die riesigen elliptischen Systeme bildeten sich beispielsweise schon bald nach dem Urknall und veränderten sich seither kaum. Spiralgalaxien wie unsere Milchstraße dagegen brauchten länger, um „heranzuwachsen“ und haben sich im Laufe der Zeit dramatisch verändert. Zwerggalaxien wiederum verschwinden ebenso schnell, wie sie entstanden sind.

Planeten in der Entstehung…

Wie die in den letzten zehn Jahren gemachten zahlreichen Entdeckungen extrasolarer Planeten zeigen, scheint es fast der Normalfall zu sein, dass ein Stern von Trabanten umkreist wird. Mit dem Hubble-Teleskop ist es gelungen, Schnappschüsse von der Planetenentstehung zu machen, dem Prozess, bei dem sich interplanetare Materie langsam zu einer rotierenden Scheibe verdichtet. Der Staub dieser Scheibe, der quasi das Rohmaterial für spätere Planeten darstellt, wird von der Strahlung des jungen, wilden Zentralgestirns erwärmt und kann deshalb mit sensitiven Infrarot-Instrumenten wie Hubbles NICMOS vor dem atemberaubenden Hintergrund leuchtender Sternennebel beobachtet werden.

…und nach der Fertigstellung

Bei der Untersuchung der Staubscheibe um den Stern Beta Pictoris fand Hubble eine seltsame wirbelförmige Verwerfung. Die wahrscheinlichste Erklärung dafür ist, dass der Wirbel durch die Schwerkraft-Einwirkung eines unsichtbaren Planeten hervorgerufen wird. Dieser Planet müsste in etwa die Größe des Jupiters haben und den Stern in einer leicht zur Ebene der Staubscheibe geneigten Bahn umkreisen.

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Neue Daten über das Alter des Universums

Stern V838 © NASA / ESA / STScI / AURA)

Hubble sorgte auch für neue Rätsel. Bis vor einiger Zeit sind die Astronomen davon ausgegangen, dass das Universum weit über 15 Milliarden Jahre alt sein müsste. Nach den Daten des Super-Teleskops kann es sich allerdings erst vor etwas mehr als 13 Milliarden Jahren gebildet haben. Seit Edwin Hubbles Entdeckung, dass sich himmlische Objekte umso schneller von uns fortbewegen, je weiter sie entfernt sind – ein Zusammenhang, den die nach ihm benannte Hubble-Konstante beschreibt –, halten die Himmelsforscher den Schlüssel zur Bestimmung des Alters unseres Universums in Händen. Beobachtungen mit dem Hubble-Teleskop haben es ermöglicht, die Hubble-Konstante mit einem geschätzten Fehler von maximal 15 Prozent zu ermitteln. Wenn man die beschleunigte Expansion des Universums berücksichtigt, dann sind nach heutiger Kenntnis seit dem Urknall „nur“ 13,7 Milliarden Jahre vergangen.

Schwarze Löcher: Fiktion wird Faktum

Hubble hat den überzeugenden Beweis für die Existenz extrem massereicher Schwarzer Löcher im Universum geliefert. Mit Hubble gelang es, die whirlpoolartige Bewegung von Sternen und Gas in den Zentren zahlreicher Galaxien zu messen. Auf diese Weise konnten die Astronomen feststellen, wie viel Materie im Zentrum galaktischer Systeme zusammengeballt ist. In den Galaxien, die Hubble untersucht hat, ist die Masse von Hunderten von Millionen oder sogar von Milliarden von Sternen in eine Region gepackt, die nicht größer ist als unser Sonnensystem. Ein Schwarzes Loch ist die einfachste Erklärung für eine so enorme Massekonzentration auf derart engem Raum.

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Stand: 06.05.2005

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In den Schlagzeilen

Inhalt des Dossiers

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Das nahe Ende für einen Giganten

Hornhautverkrümmung bei Hubble
Wird die milliardenteure Mission zum Desaster?

All drei Jahre zum "TÜV"
Weltraumobservatorium auf regelmäßige Wartung angewiesen

2013 unkontrollierter Rücksturz zur Erde?
Präsident Bush will das Teleskop aufgeben

Kein Geld für Hubble
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Aufstand gegen das Aus
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Hubble ist derzeit nicht zu ersetzen

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