Anzeige
Geologie/physische Geographie

Liaison zwischen Ionen

Im Gitternetz des Salzes

Schon der Name Natriumchlorid legt nahe, dass es sich beim Salz nicht um ein chemisches Element handelt, sondern um eine Verbindung. Dabei liegen die beiden Untereinheiten des Kochsalzes, Chlor, ein giftiges Gas, und Natrium, ein aggressives Metall, in Form von elektrisch geladenen Teilchen vor, die man nach dem griechischen Wort für „Wandern“ auch Ionen nennt.

Diese Ionen sind unterschiedlich geladen, das Chlor negativ (Cl-) und das Natrium positiv (Na+) und ziehen sich deshalb nach den Gesetzen der Elektrostatik gegenseitig an. Die Verbindung, die daraus entsteht, das Natriumchlorid, zeigt dabei keine der unangenehmen Eigenschaften der zugrunde liegenden Elemente.

Chemische Struktur von Salz © Verein Deutsche Salzindustrie

Die Anziehungskräfte sorgen dafür, dass zahlreiche Na- und Cl-Ionen eine enge Liaison eingehen und sich zusammenlagern. Dabei entsteht das stabile Ionengitter das für das feste Kochsalz typisch ist. Da die beiden Ionenarten, die das Gitter aufbauen, unterschiedlich schwer sind, besteht Kochsalz rein vom Gewicht her zu 60 Prozent aus Chlor und nur zu 40 Prozent aus Natrium.

Um das Ionengitter zu knacken, muss sehr viel Energie aufgewendet werden. So ist eine Temperatur von 800 °C nötig damit sich Kochsalz mit der Zeit verflüssigt. Dennoch gibt es eine andere, viel einfachere Möglichkeit Salz aufzulösen und zwar – wie jeder, der einmal gekocht hat weiß – durch den Zusatz von Wasser. Dabei spielt es keine große Rolle ob das Wasser warm oder kalt ist. So lösen sich in 100 Milliliter kochendheißem Wasser maximal 39,1 Gramm Natriumchlorid, bei 0 °C sind es immerhin noch 35,6 Gramm bis das Gemisch gesättigt ist.

Wie aber kann das Wasser das Ionengitter des Salzes sprengen? Und woher stammt die Energie, die dafür notwendig ist? Der Grund dafür sind die chemischen Eigenschaften des Wassers. Wenn sich Salz in H20 auflöst, lagern sich die Wassermoleküle, die einen negatives und ein positives „Ende“ besitzen, an die elektrisch geladenen Ionen des Kochsalzgitters an und umzingeln diese regelrecht. Bei dieser Hydratation wird genügend Energie frei, um das Kochsalzgerüst zu zerstören und die Ionen frei beweglich zu machen. Im Gegensatz zum festen Kochsalz leitet der so entstehende Salz-Wasser-Mix elektrischen Strom gut.

Anzeige
  1. zurück
  2. |
  3. 1
  4. |
  5. 2
  6. |
  7. 3
  8. |
  9. 4
  10. |
  11. 5
  12. |
  13. 6
  14. |
  15. 7
  16. |
  17. 8
  18. |
  19. 9
  20. |
  21. 10
  22. |
  23. 11
  24. |
  25. weiter


Stand: 02.06.2003

Teilen:
Anzeige

In den Schlagzeilen

Inhalt des Dossiers

Salz
Weißes Gold im Zwielicht?

Vom Luxusartikel zum Massenprodukt
Mythos Salz

Baustein des Lebens
Natriumchhlorid

Liaison zwischen Ionen
Im Gitternetz des Salzes

Salzig gleich lecker?
Von Papillen, Geschmacksknospen und dem Impact Factor

Zwischen Salzmangel und Salzdiät
Wie schädlich ist Kochsalz?

Das Meer ist der Schlüssel...
Wie der Rohstoff Salz entstand

Von den alten Ägyptern bis ins Mittelalter
Die Anfänge der Salzeuphorie

Der Siegeszug von Sole und Steinsalz
NaCl sorgt für Macht und Reichtum

Massengut durch moderne Technik
Salzgewinnung heute

Soda, Chlor und Natronlauge
Die Vielfalt des Salzes

Diaschauen zum Thema

keine Diaschauen verknüpft

News zum Thema

keine News verknüpft

Dossiers zum Thema

Kalk - Über eine ungewöhnliche Allianz aus Wasser und Stein

Aralsee - Chronik einer anthropogen verursachten Katastrophe