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Phänomene

Oh Tannenbaum am Äquator?

Wie Christmas Island zu seinem Namen kam...

Christmas Island © Earthrise/SDSC

10° 30′ Süd und 105° 40′ Ost: Christmas Island steht an dieser Stelle auf der Landkarte. Wagt man dann aber wirklich den Trip auf das winzige Eiland im Indischen Ozean, findet sich keine Spur von Weihnachtsmännern, Frost, Schnee oder Tannenbäumen. Ganz im Gegenteil. Das Klima auf der Weihnachtsinsel ist tropisch mit dem typischen jahreszeitlichen Wechsel von Regen- und Trockenzeiten, die Durchschnittstemperatur liegt etwa bei heißen 27 Grad.

Ganze 135 Quadratkilometer groß ist die Insel und damit viel kleiner als beispielsweise Washington DC oder andere Großstädte der Erde. Nur rund 1.400 Einwohner – meist Chinesen, Malaien oder Europäer – leben Schätzungen zufolge zurzeit auf Christmas Island. Obwohl das Eiland zum australischen Staatsgebiet gehört, ist die indonesische Insel Java in 360 Kilometer Entfernung der nächste Nachbar für die Insulaner.

Durch Feuer geboren

Die Weihnachtsinsel ist vulkanischen Ursprungs. Vor ungefähr 60 Millionen Jahren, so vermuten Geowissenschaftler heute, erreichte der Kegel eines Unterwasservulkans die Meeresoberfläche. Schnell bildete sich darauf ein Korallen-Atoll. Im Laufe der Jahrmillionen entstand in einem ständigen Prozess von Korallenwachstum, Sedimentablagerung und Erosion sowie einer Serie von Anhebungen schließlich die heutige Form der Insel mit dem Zentralplateau und seinem dichten tropischen Regenwald im Mittelpunkt.

Der höchste „Berg“ von Christmas Island ist der Murray Hill. Mit seinen 361 Metern ist er zumindest in den nächsten Jahrzehnten vor dem globalen Meeresspiegelanstieg sicher.

Wieso aber trägt so ein typisches tropisches Paradies inmitten des Indischen Ozeans den Namen Weihnachtsinsel? Für Jahrhunderte verhinderten die isolierte Lage und die rauen Küsten der Insel eine Besiedlung durch den Menschen. Erst im frühen 17. Jahrhundert wurde sie von britischen und holländischen Seefahrer entdeckt und in die Schiffskarten aufgenommen.

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Piraten kamen als Erste

William Mynors, ein Kapitän der „East India Ship Company“, war es schließlich, der am 25. Dezember 1643 die winzige Insel mit seinem Schiff „Royal Mary“ erreichte und ihr seinen Namen gab. Wegen des hohen Feiertags an dem er die Insel anlief, taufte er das Eiland Christmas Island. Keiner seiner Leute hat jedoch den Flecken Erde je betreten, zu bedrohlich schienen die zahllosen steilen Felsen und Klippen entlang der Küstenlinie.

50 Jahre sollte es deshalb noch dauern bis die ersten Menschen Christmas Island in Besitz nahmen. Zwei Mitglieder der Crew von Kapitän William Dampier, dem berüchtigten Seefahrer und Piraten, waren es, die im Jahr 1688 erstmals auf Christmas Island landeten. 1888 wurde dann Christmas Island endgültig von England annektiert. Wissenschaftler hatten auf dem Eiland größere Mengen an phosphathaltigem Gestein gefunden, die sich auszubeuten lohnten…

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Stand: 17.12.2010

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In den Schlagzeilen

Inhalt des Dossiers

Weihnachts-Special
Von Tannenbäumen, weißer Weihnacht und dem Stern von Bethlehem

Wintersonnwende versus Christfest
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Rätsel um den Stern von Bethlehem
Wenn Astronomen zu Detektiven werden....

...und die Lösung?
Konjunktion, Komet oder Supernova?

Normalfall "Grüne Weihnacht"?
Warum an Weihnachten so selten Schnee liegt

Rätselhafte Schneeflocken
Unerklärliches Wunder der Natur?

Warum gerade Rentiere?
Der Weihnachtsmann und seine stillen Helfer

Weihnachtsmann versus Christkind
Wer bringt denn nun die Geschenke?

O Tannenbaum...
Die Geschichte des Weihnachtsbaums

Zuckerwasser hält Weihnachtsbäume fit
Schlagen zur Mondphase reicht nicht aus

Weihnachtskerle und Mistelzweige....
Weihnachtsbräuche in aller Welt

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