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Umwelt

Der Trick mit den Knöllchenbakterien

Die Bedeutung der Fruchtfolge

Das „A und O“ für einen ertragreichen Pflanzenanbau im ökologischen Betrieb ist eine optimale Fruchtfolge. Der perfekt abgestimmte Wechsel zwischen bodenverbessernden Kulturen, anspruchsvollen Sorten, Zwischenfrüchten und Hackfruchtanbau verbessert nicht nur die Bodenqualität, er hilft auch bei der Unkrautregulierung, der Düngung des Bodens und bei der Futterproduktion für den Viehbestand des Hofes entscheidend mit.

Leguminosen nehmen innerhalb der Fruchtfolge wiederum eine Zentralstellung ein. Fast ein Drittel der gesamten Fläche eines Ökobauernhofes wird durchschnittlich mit Pflanzen wie Kleegras, Lupine oder Luzerne, aber auch Kichererbse und Bohne bestückt.

Der besondere Clou dieser Gewächse: Die Schmetterlingsblütler haben einen speziellen „Trick“ entwickelt, um im Boden Stickstoff anzusammeln. An ihren Wurzeln befinden sich knöllchenartige Verdickungen, in denen Bakterien leben. Diese Knöllchenbakterien nehmen Stickstoff aus der Luft der Bodenporen auf und geben ihn an die Pflanze weiter.

150 bis 300 Kilogramm Stickstoff pro Jahr und Hektar können sich auf den Leguminose-Äckern durch diese Form der Symbiose zwischen Pflanze und Bakterium ansammeln. Mehr als genug, um in den folgenden Jahren auf mineralische Stickstoffdünger verzichten zu können. Denn nach dem Umpflügen der Felder sterben die Schmetterlingsblütler ab und der im Boden angereicherte Stickstoff steht für die nächste Pflanzengeneration – in der Regel eine anspruchsvolle Kultur wie Weizen – bereit.

Im typischen Fall einer ökologischen Fruchtfolge wird der Ökolandwirt nach dem finanziell ertragreichen Weizen eine anspruchslosere Frucht wie Hafer oder wieder eine Körnerleguminose als Zwischenfrucht aussäen. In den weiteren Jahren folgen dann Kartoffeln oder Futterrüben – um die Unkräuter im Zaum zu halten – und schließlich Roggenanbau bevor der gesamte Zyklus wieder von vorne beginnt…

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Fehler bei der Zusammenstellung der Fruchtfolge werden beim Ökolandbau bitter bestraft und sind kaum zu beheben. Ist der Leguminosen-Anteil zu gering, reicht der Stickstoff im Boden für optimale Erträge im Weizenanbau oder später bei den Kartoffeln nicht. Fehlt die Hackfrucht in der Folge nehmen die Unkräuter in den folgenden Jahren überhand und behindern so das Wachstum der Nutzpflanzen.

Patentrezepte aber für eine optimale Fruchtfolge gibt es nicht. Für die Zusammenstellung der einzelnen Kulturen oder Sorten muss der jeweilige Ökolandwirt die Qualität seiner Äcker und Böden sehr genau kennen und bei der Zusammenstellung der Fruchtfolge berücksichtigen…

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Stand: 05.09.2001

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In den Schlagzeilen

Inhalt des Dossiers

Alles öko, oder was?
Landwirtschaft im Wandel

Landwirtschaft in Deutschland
Vertrauen bis zum bitteren Ende?

"Rindfleisch - nein danke!"
BSE und die Folgen

Die Agrarwende
Ökolandbau als Retter in der Not

Das Prinzip der Ganzheitlichkeit
Was ist Ökolandbau?

Von Traktoren, Pflügen und Krabbeltieren
Erhalt der Bodenfruchtbarkeit

Der Trick mit den Knöllchenbakterien
Die Bedeutung der Fruchtfolge

Marienkäfer, Schwebfliegen und mehr
Pflanzenschutz im Ökolandbau

Artgerechte Tierhaltung
Mehr als Schnitzel auf Beinen

Alles öko?
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Demeter, Bioland & Co
Verbände des Ökolandbaus

Bettler oder Dagobert Duck?
Das Einkommen der Ökobauern

Ein Silberstreif am Horizont
Die BSE-Krise hilft den Ökobauern

Fluch oder Segen?
Was ist grüne Gentechnik?

"Friss oder stirb"
Teilt die grüne Gentechnik die Welt?

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Ökolandbau versus grüne Gentechnik

Hat der Ökolandbau eine goldene Zukunft?
Versuch eines Ausblicks

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