Anzeige
Astronomie/Kosmologie

Galaxien-Crash in ferner Zukunft

Wie sieht die Zukunft der Milchstraße aus?

Wie wird sich unsere Galaxis weiter entwickeln? Wir wissen es nicht.

Aber die Zukunft wird nicht weniger abwechslungsreich und chaotisch sein, als es die Vergangenheit war. Es gibt so viele Möglichkeiten, wie es Sterne in der Milchstraße gibt. Aber wenn wir unsere kosmische Nachbarschaft betrachten, dann haben wir Beispiele vor Augen, wie es in fünfhundert Millionen oder auch in fünf Milliarden Jahren mit unserer Galaxis weitergehen könnte.

Andromeda-Galaxie und der Komet Ikeya-Zhang © Star Observer

Wie wir heute wissen, bewegt sich unsere Milchstraße und die größte Galaxie der so genannten Lokalen Gruppe, die Andromeda-Galaxie (M 31), aufeinander zu. Irgendwann in ferner Zukunft wird es voraussichtlich zu einer Kollision mit dieser Sterneninsel kommen. Wie wird sich das möglicherweise abspielen?

Nehmen wir einmal zwei von all den vielen Möglichkeiten genauer unter die Lupe.

Ein Beispiel, wie es dereinst der Milchstraße ergehen kann, ist die seltsam geformte Galaxie AM 0644-741. Sie ist ein Mitglied der Klasse der Ringgalaxien und liegt 300 Millionen Lichtjahre entfernt in der Richtung des Südhimmel-Sternbildes Dorado. AM 0644-741 ist größer als unsere Heimatgalaxie, aber das muss nicht immer so gewesen sein. Sie hat heute einen Durchmesser von 150.000 Lichtjahren; unsere heutige Milchstraße könnte durch diesen Sternenring hindurchfliegen, ohne ihn zu streifen.

Anzeige
Hoags Object - Ringgalaxie © Star Observer

Ringgalaxien sind ein besonders auffallendes Beispiel, wie Kollisionen von Galaxien deren Struktur dramatisch verändern können und dabei gleichzeitig die Bildung neuer Sterne anregen. Ringgalaxien entstehen durch einen speziellen Kollisionstyp, bei dem eine Galaxie, quasi der „Eindringling“, direkt durch die Scheibe einer anderen Galaxie, das „Opfer“, dringt. Dabei ist jene Sternspirale, die AM 0644-741 durchdrungen hat, auf unserem Bild nicht mehr zu sehen. Die Spiralgalaxie, die in der linken oberen Hälfte des Bildes sichtbar ist, ist eine zufällige Hintergrundgalaxie und steht nicht in Zusammenhang mit dem Ring.

Wer auf einem in den Ring eingebetteten Planeten lebte, würde nachts über sich ein brillantes Band blauer Sterne erleben, die sich in einem gewaltigen Bogen über den Himmel wölben. Diese Sicht würde aber nicht ewig bestehen, so wie nichts im Leben einer Galaxie von Dauer ist. Nach etwa 300 Millionen Jahren hätte der Ring seinen maximalen Radius erreicht, danach würde er sich langsam auflösen.

  1. zurück
  2. |
  3. 1
  4. |
  5. 2
  6. |
  7. 3
  8. |
  9. 4
  10. |
  11. 5
  12. |
  13. 6
  14. |
  15. 7
  16. |
  17. weiter


Stand: 01.10.2004

Teilen:
Anzeige

In den Schlagzeilen

Inhalt des Dossiers

Die Milchstraße
Unsere chaotische Heimat

Von der diffusen Gasblase zur Spiralgalaxie
Die Geschichte der Milchstraße

Tausend und eine Nacht am Teleskop
„Volkszählung“ in der galaktischen Nachbarschaft

Ein Ort lebhafter Veränderungen...
Die bewegte Milchstraße

Fressen und Gefressen werden
Die Milchstraße und ihre chaotische Vergangenheit

Galaxien-Crash in ferner Zukunft
Wie sieht die Zukunft der Milchstraße aus?

…wie Wellenringe in einem Teich
Kosmische Kollisionen

Diaschauen zum Thema

keine Diaschauen verknüpft

News zum Thema

keine News verknüpft

Dossiers zum Thema

Sedna - Rätselhafte neue Welt am Rand des Sonnensystems

Big Eyes - Riesenteleskope und die letzten Rätsel im Kosmos