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humuhumunukunu…

…und andere Tiere und Pflanzen

Aufgrund der isolierten Lage mehr als 3.000 Kilometer vom nächsten Festland entfernt hat es lange gedauert, bis sich auf den zunächst einmal kargen Vulkaninseln Leben ansiedeln konnte. Nur schwimmend oder fliegend erreichten die Organismen den einsamen Archipel – manche davon sogar als Untermieter im Geflügel von Vögeln.

Hawaiianische Orchidee © NOAA

Im Laufe der Jahrmillionen dauernden Evolution entwickelte sich Hawaii dann aber zu einem blühenden tropischen Paradies. In diesem einzigartigen Lebensraum gibt es an Land und im Wasser zahlreiche Raritäten und Exoten unter den Tieren und Pflanzen, die sonst nirgendwo auf der Welt zu finden sind.

„humuhumunukunukuapua’a“ – Dies ist nicht etwa der Lockruf der Hawaiigans während der Paarungszeit, „humuhumunukunukuapua’a“ ist der Name des Staatsfisches von Hawaii. Wegen seines auffälligen Äußeren wird er auch Picasso-Fisch genannt. Die frühen Siedler behandelten ihn recht despektierlich und nutzten den getrockneten „humuhumunukunukuapua’a“ als Brennmaterial, um schmackhaftere Fische zuzubereiten.

Zusammen mit knapp 700 anderen Arten – knapp ein Drittel davon kommt weltweit nur hier vor – tummelt sich der Picasso-Fisch in den tropischen Gewässern vor Hawaii. Hierhin zieht es in den Wintermonaten November bis Februar aber auch Hunderte von Meeressäugern wie Buckelwale, die ihren Nachwuchs zur Welt bringen wollen.

An den Küsten Hawaiis lebt auch der Tintenfisch Euprymna scolopes, der sich einen besonderen Trick einfallen lassen hat, um selbst im Stockdunklen seine Lieblingsnahrung zu finden. Winzig kleine Bakterien bevölkern in großen Mengen das Leuchtorgan des Weichtieres und erzeugen dort per Bioluminiszenz Licht. Mit diesem lebenden Unterwasserspot kann sich der Tintenfisch im Meer zu Recht finden und potentielle Opfer wie Krebsen oder Meeresschnecken aufspüren.

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„Nene“ vor dem Aus?

Die Hawaiigans oder „Nene“ beispielsweise ist nicht unbedingt auf Trinkwasser angewiesen. Sie bewohnt die grünen Vulkanhänge in 1.500 bis 2.500 Meter und ernährt sich ausschließlich saftigen Kräutern und Pflanzen. Diese versorgen sie nicht nur mit allen notwendigen Nährstoffen, sondern bewahren sie auch vor Durst.

60.000 Hawaiigänse lebten früher auf den Inseln, heute ist nur noch ein Bruchteil davon übrig geblieben. Verantwortlich für den fast vollständigen Zusammenbruch der Population ist der Mensch. Jäger dezimierten die Bestände der Hawaiigans gnadenlos, aber auch die Vernichtung ihres natürlichen Lebensraumes führte dazu, dass das Wappentier Hawaiis lange Zeit kurz vor dem Aussterben stand. Erst strenge Schutzbestimmungen und eine „künstliche“ Vermehrung in Zuchtstationen haben dazu geführt, dass heute wieder mehrere Hundert Hawaiigänse auf den Inseln leben.

Hibiscus, Silberschwert, Orchideen, Eisenholzbäume – das milde Klima Hawaiis mit viel Sonne und Temperaturen zwischen 20 und 28 °C ist auch ein El Dorado für exotische tropische Pflanzen und Bäume. 1.600 ausschließlich auf Hawaii vorkommende heimische Arten – so haben Wissenschaftler herausgefunden – gibt es heute noch hier.

Doch vielleicht schon nicht mehr lange. Denn die World Conservation Union IUCN zählt viele der endemischen Pflanzen – aber auch Tiere – Hawaiis zu den am meisten vom Aussterben bedrohten Spezies auf der Welt. Schuld daran ist neben der Zerstörung des natürlichen Lebensraumes durch den Menschen auch eine Invasion an Exoten…

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Stand: 24.09.2004

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In den Schlagzeilen

Inhalt des Dossiers

Hawaii
Tropisches Paradies auf heißem Untergrund

Weit weg von jeder Plattengrenze…
Wie kommen die Vulkane ins Meer?

Vulkanische Perlenkette
Was die Hawaii-Inseln über die Erdgeschichte erzählen

…und sie bewegen sich doch
Streit um Hot Spots

Krater, Aa-Lava und ein drive in volcano
Erdgeschichte „live“

humuhumunukunu...
…und andere Tiere und Pflanzen

Gefährliche Eindringlinge
Bioinvasoren verdrängten heimische Arten

Mungos gegen Ratten
Ein Experiment mit Folgen

Keine Chance für den Wald?
Folgen der Bioinvasion

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