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Der Enkel des Dschingis Khan

Kublai Khan - Barbar und Staatsmann

Kublai Khan, der Enkel des legendären Mongolenführers Dschingis Khan hat 1260 den Thron bestiegen und herrscht über ein riesiges Staatsgebiet, das weit über die Grenzen des heutigen Chinas hinaus geht. Zuletzt hat der Machthaber mit einer gewaltigen Streitmacht, zu der alle Völker des Mongolenreiches Krieger abgestellt haben, nach 13 Jahren Krieg Südchina mit seinen edlen und reichen Mandarin-Familien erobert.

Kultureller und politischer Mittelpunkt des Reiches Kublai Khans ist Cambaluc, das auf den Ruinen eines früheren Beijing erbaut wurde. Dschingis Khan hatte dieses im Rahmen seiner Eroberungsfeldzüge 1215 mit allen Einwohnern fast völlig vernichtet.

Ostasien zu Marco Polos Zeiten © Fordham University

Weit mehr als 60 Millionen Einwohner leben zur Zeit Kublai Khans in China und viele davon in Ruhe und Wohlstand. Der Handel mit Gewürzen, Porzellan und anderen exotischen Gütern wirft genügend Gewinn ab, um die „Staatskasse“ gut zu füllen und auch den Händlern einen erklecklichen Gewinn zu sichern. Dieser Reichtum ist nicht ausschließlich das Verdienst der verschiedenen Mongolenherrscher seit 1215, aber sie haben alles dafür getan, damit der Wohlstand erhalten bleibt. Darüberhinaus zeigt sich Kublai Khan besonders gegenüber den weniger „Betuchten“ sehr großzügig. So stärkt er die Rechte von Bauern gegen über den Großgrundbesitzern, fördert soziale Projekte für die Ärmsten der Armen und nimmt den Kampf gegen Inflation und Wucher erfolgreich in Angriff.

Die Verwaltung des Riesenreiches ist gut organisiert. Für eine perfekte Kommunikation zwischen den zum Teil weit auseinanderliegenden Regionen des Reiches sorgt ein ausgefeiltes Postsystem. Mehrere Hunderttausend Pferde liefern die neuesten Nachrichten in Windeseile in das Zentrum der Macht, in den Palast Kublai Khans.

Der Mongolenführer sucht und findet seine Verwaltungsfachleute in vielen verschiedenen Ländern und Kulturen. Die Mongolen selbst sind an solchen Aufgaben nur wenig interessiert, viel zu sehr hängt ihr Herz am Kriegshandwerk und der Eroberung neuer Gebiete. Deshalb bekleiden sogar Europäer wie der italienische Arzt Essia wichtige Positionen im Reich. Und auch das riesige Heer besteht längst nicht nur aus Mongolen. Türken, Perser oder Russen tun hier mehr oder weniger freiwillig ebenfalls ihren Dienst.

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Nicht überall in seinem gewaltigen Imperium ist der Herrscher unumstritten. Vor allem die vornehmen Mandarins im Süden verweigern Kublai Khan ihre Unterstützung. Für sie ist der Mongolenführer lediglich ein Barbar und damit unwürdig, in die „Fußstapfen“ der alten Kaiser der Sung-Dynastie zu treten. Aber sie belassen es nicht bei einer friedlichen Verweigerung. Ganz im Gegenteil. Überall entstehen Geheimbünde und „paramilitärische“ Gruppen, die sich gegen das Regime auflehnen und dem Herrscher das Leben schwer machen.

Im ganzen Land muss Kublai Khan deshalb Stützpunkte errichten, um die öffentliche Ordnung sicher zu stellen und die Macht zu erhalten.

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Stand: 28.01.2002

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In den Schlagzeilen

Inhalt des Dossiers

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Der Enkel des Dschingis Khan
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Siebzehn Jahre China
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