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Zwischen Taiga und Steppe

Baikal - der See der Superlative

Schamanenfelsen auf Ol´chon © Bashkirtsev

Sibirien, 53°N 108°O: Umgeben von Taiga und zentralasiatischen Steppenlandschaften, in der Nähe der russisch-mongolischen Grenze liegt der Baikalsee, der älteste und mit 1741 Metern tiefste See der Erde. 636 Kilometer lang und zwischen 23 und 79,4 Kilometer breit ist der „Baj Kulj“, der „reiche See“, wie die einheimischen Burjaten ihn nennen. Von der Fläche her größer als Belgien, besitzt der See ein Wasservolumen von 23.000 km3, soviel also, wie die fünf Großen Seen Nordamerikas zusammengenommen. Um das Baikal Bassin mit Wasser zu füllen, bräuchten alle Flüsse der Welt fast ein Jahr.

Mehr als 20 Prozent der globalen und 80 Prozent der russischen Trinkwasserreserven sind im Baikal gespeichert. Dieser Vorrat würde ausreichen, um alle Menschen auf der Erde 50 Jahre lang mit sauberem Wasser zu versorgen.

336 Quellen speisen diesen See der Superlative. Fast die Hälfte des jährlichen Wassereintrags stammt allein aus dem Fluss Selenga, der aus der Mongolei kommend nach 1480 Kilometern in die Ostseite des Sees mündet. Die mitgeführten Sedimente haben dabei über Jahrmillionen ein 40 Kilometer breites Delta entstehen lassen. Nur an dieser Stelle ist der See relativ seicht, sonst fallen seine Ränder steil ab. Schon wenige Meter vom Ufer ist der Baikal häufig bereits einige Hundert Meter tief.

Nur ein einziger Abfluss, die Angara, die sich später mit dem Jenissei verbindet, fließt aus dem Baikalsee heraus. Gering ist deshalb der Wasseraustausch im See, umso größer dafür die Gefahr der Schadstoffanreicherung durch eingeleitete Abwasser aus den Papier- und Zellstoffbetrieben am Ufer. Bisher ist der „reiche See“ zwar voller Fischein, aber noch weitgehend sauber sowie ionen- und nährstoffarm. Billionen von Mikroorganismen versorgen den Baikal darüberhinaus mit reichlich Sauerstoff. Durch die heftigen Stürme, die häufig ohne Vorwarnung die Oberfläche des Baikals aufwühlen, wird sauerstoffreiches Wasser bis in große Tiefen hinabgewirbelt.

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Stand: 07.12.1999

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In den Schlagzeilen

Inhalt des Dossiers

Baikalsee
Von Rifts, Omuls und Papierfabriken

Zwischen Taiga und Steppe
Baikal - der See der Superlative

Von heißen Sommern und kalten Wintern
Klima und mehr...

Wenn ein Kontinent zerbricht...
Über die Entstehung des Baikalsees

"Tatort" Baikalsee
Das Baikal Drilling Program (BDP)

Selenga-Omul und Baikal-Ringelrobbe
Die einzigartige Tierwelt des Baikalsees

Der Baikalsee - eine Kloake?
Folgen von Besiedlung und Industrialisierung

10.000 tote Robben am Baikalsee
Dioxin schwächte Immunsystem

Diatomeen als Auskunft über Wasserverschmutzung
Sedimentbohrungen geben Informationen über die letzten Jahrtausende frei

Zwei Schritte vor, einer zurück?
Naturschutz mit Hindernissen

Neue Hoffnung für den Baikalsee?
Die UNESCO tritt auf den Plan

Das "Monster vom Baikalsee"
Eine Zellulosefabrik im Feuer der Kritik

Größer als Belgien...
Der Baikalsee in Zahlen

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Aralsee - Chronik einer anthropogen verursachten Katastrophe