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Zoologie

Archaeopteryx gesucht…

Rätsel um die ersten Flieger

Sie begegnen uns überall, haben selbst die entlegensten Regionen der Erde erobert und bilden die größte Tiergruppe unseres Planeten – die Insekten. Mehr als 800.000 Arten kennt man bisher und ständig werden neue entdeckt. Die flatternde Motte, summende Fliege oder Wespe gehören selbst in den Großstädten zum Alltag, ebenso wie Ameisen, Marienkäfer oder die Mücke im Schlafzimmer.

Noch steigen die CO2-Emissionen unvermindert an, sie liegen bei rund 10 GtC pro Jahr. © SXC

Entscheidend für den überwältigenden Erfolg dieser Tiergruppe ist ihre Fähigkeit zu fliegen. Der Flug ermöglicht es ihnen, sich effektiv über weite Gebiete zu verbreiten, vor Fressfeinden zu flüchten und Nahrung oder einen Partner zu suchen. Und nicht nur das, Insekten sind wahre Rekordler der Lüfte: Eine männliche Pferdebremse kann eine von einem Luftgewehr abgefeuerte Kugel in der Luft einfangen und zu Boden fallen lassen – sie erreicht dabei Geschwindigkeiten von fast 150 Kilometern pro Stunde, Monarchfalter legen im Jahr mehr als 3.200 Kilometer zurück, um in ihre Winterquartiere zu gelangen und die kleinsten Zuckmücken schlagen ihre Flügel mehr als 1.000 Mal pro Sekunde.

Doch wie haben es die Vorfahren der heutigen Fliegen, Mücken und Libellen geschafft, den Himmel zu erobern? Genau diese Frage gibt Forschern nun schon seit Jahrhunderten Rätsel auf. Während sie über den Vogelflug und seine Entwicklung zumindest einige Anhaltspunkte haben, liegt der Ursprung des Fliegens bei Insekten noch immer im Dunkeln. Zwar gibt es einige wenige fossile Zeugnisse früher Insekten und Protoinsekten, doch das entscheidende Bindeglied zwischen flugunfähigen und flugfähigen Insekten, der „Archaeopteryx“ der Insektenwelt fehlt bis heute. Die bisherigen paläontologischen Funde können weder die erstaunliche Vielfalt der heutigen Insekten noch die Evolution des Fliegens erklären.

Das, was man bisher sicher weiß, lässt sich in wenigen Sätzen zusammenfassen: Insekten waren die ersten Tiere überhaupt, die den Luftraum eroberten, schon vor rund 300 Millionen Jahren hat es die ersten Fluginsekten gegeben. Im Trias, vor rund 225 Millionen Jahren, waren alle Arten, die wir auch heute kennen, bereits präsent. Die ersten Flieger hatten höchstwahrscheinlich vier unabhängig voneinander bewegbare Flügel, erhalten blieb dieses Prinzip bis heute bei entwicklungsgeschichtlich alten Insektenarten, wie Libellen oder Eintagsfliegen. Doch auf die beiden wichtigsten und entscheidendsten Fragen: Woraus und wie sind die ersten Flügel entstanden? Und wie genau hat sich das Fliegen entwickelt? – haben Wissenschaftler bis heute keine eindeutige Antwort…

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Stand: 12.06.2001

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In den Schlagzeilen

Inhalt des Dossiers

Das Geheimnis des Fliegens
Tierischen Flugkünstlern auf der Spur

Die Eroberung des Himmels
Den Geheimnissen des Fliegens auf der Spur

Archaeopteryx gesucht...
Rätsel um die ersten Flieger

Ein Thema mit Variationen...
Die Suche nach dem ersten Insektenflügel

Eine "Never-Ending-Story"?
Am Anfang waren die Seitenlappen - oder auch nicht...

Von Atemorganen zu Flügeln
Die Kiemen-Theorie setzt sich durch

Gleiter oder Läufer?
Wie entwickelte sich der Flug?

Das Hummel-Problem
Warum Insekten nicht fliegen dürften

Wirbel sind die Antwort...
"Flapper" und "Robofly" verraten die Geheimnisse

Perfekte Flugmaschinen der Natur...
Die Anpassungen der Vögel an das Fliegen

Das Geheimnis des Vogelflugs
Von Drehungen und Federformen...

Eine Variante des Henne-Ei-Problems...
Streit um die Evolution der Federn

Kurioses und Rekordverdächtiges...
Zahlen und Fakten zu tierischen Fliegern

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