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Stonehenge

Ein steinzeitliches Observatorium?

Die Milchstraße - unsere kosmische Heimat © NASA/JPL-Caltech/ ESO/R. Hurt

Eine Dreiviertel Million Touristen stehen jährlich staunend vor einem der mysteriösesten Rätsel der Welt. Stonehenge. Und besonders am 21. Juni, wenn der erste Strahl der aufgehenden Sonne auf den riesigen Steinblock im Zentrum trifft, knipsen die Schaulustigen für ihr Urlaubstagebuch um die Wette.

Die riesigen Steinmonolithen von Stonehenge (hängende Steine) sind 4,80 Meter hoch und bis zu 26 Tonnen schwer. Sie bilden einen Kreis in dessen Mitte fünf Steintore stehen. Diese hufeisenförmige Steingruppe öffnet sich genau nach Nordosten. In der Mitte steht ein Stein aus blaugrünem walisischen Sandstein. Die Steine des äußeren Ringes sind über Oberschwellen miteinander verbunden. Eine lange Piste, mitunter als Zeremonialstraße gedeutet, verläuft in einem weiten Bogen zum Fluss Avon.

Das erste Rätsel:

Wer waren die Erbauer der riesigen Steinanlage? Aufgrund der Größe der Bauten schloss man zunächst auf einen Zusammenhang mit den ägyptischen Pyramiden. Vielleicht ein keltischer Häuptlingssohn, der in Ägypten in die Geheimnisse des Pyramidenbaus eingeweiht wurde. Allerdings ist Stonehenge nahezu 200 Jahre älter als die Pyramiden. Heute vermuten Wissenschaftler, dass die Erbauer zu Megalithikern (Großsteingräber-Leute) des fälischen Rassetyps gehörten.

Das zweite Rätsel:

Wie wurde das Bauwerk errichtet? Die Arbeiten an dem megalithischen Denkmal dauerten insgesamt 1.500 Jahre. Erstaunlich ist die Tatsache, über welche Entfernungen die riesigen Steine transportiert wurden. Die Blausteine im Innern des Kreises stammen vermutlich von den Waliser Bergen, circa 380 Kilometer weit entfernt. Vermutlich wurden sie mit Rollen und Flößen bis zu ihrem heutigen Standort gebracht. Die großen Sarsensteine des äußeren Ringes wurden vermutlich aus den Marlborough Downs bei Avebury über eine Entfernung von 30 Kilometern transportiert. Um den schwersten Stein von 50 Tonnen über diese Strecke zu bewegen, waren nach Schätzungen 600 Menschen nötig. 200 Menschen brauchte man, um den Stein mit Seilen und einfachen Hebeln aus Holz aufzustellen. Es ist schwer vorstellbar, dass dieses riesige Bauwerk nur mit einfachsten Werkzeugen und Muskelkraft entstand.

Das dritte Rätsel:

Wozu diente das Monument? Auch hier gibt es verschiedene Theorien. Im Mittelalter vermutete man Merlin samt den Rittern der Tafelrunde im Innern. Weitere Möglichkeiten sind ein Bestattungsort für Könige, ein Tempel, in dem die Sommersonnenwende gefeiert wurde oder eine Art Observatorium. Gerade diese Hypothese, mithilfe der Steine ließen sich Mondfinsternisse oder andere astronomische Ereignisse berechnen, ist aufgrund der Ausrichtung des Bauwerkes auf den Sonnenaufgang sehr beliebt. Allerdings zeigten Untersuchungen verschiedener Steinkreise Großbritanniens, dass in den meisten Fällen die Ausrichtung rein zufällig gewählt ist.

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So bleibt es also ein Rätsel, wofür die Erbauer all die Jahre der Mühsal auf sich nahmen. Und nicht nur die Erbauer Stonehenges, sondern alle Megalithiker, deren Spuren unter anderem noch bei Carnac in Südfrankreich oder Callanish in Schottlands zu finden sind.

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Stand: 12.04.2001

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In den Schlagzeilen

Inhalt des Dossiers

Rätsel der Wissenschaft
Von ungelösten Fragen, verblüffenden Funden und "Missing Links"

Sie gingen zu Fuß
Die Statuen auf den Osterinseln

Stonehenge
Ein steinzeitliches Observatorium?

Wie kommen die Steine nach oben?
Rätsel um den Bau der Pyramiden

Berechnung ohne Tangens
Auch die Planung der Pyramiden war kein Pappenstiel

Eine Randnotiz mit Folgen
Der Beweis von Fermat

Dem Tod von der Schippe gesprungen
Einige "lebende Fossilien" hatten Glück

Und auf einmal waren die Vögel da?
Die Suche nach dem "Missing Link"

Feuerbälle die durch Wände dringen
Kugelblitze - eine Geistererscheinung?

Vulkane, Meteoriten oder Epidemien
Wie starben die Dinosaurier?

I want to believe!
Waren die Aliens da?

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