Anzeige
Naturereignisse/Naturkatastrophen

Sollbruchstellen im Untergrund…

Transformstörungen in Island

Obwohl Island der Länge nach von einer Plattengrenze durchzogen wird, sind weder die Vulkane noch die häufig auftretenden Erdeben gleichmäßig entlang dieser Nahtstelle verteilt. Im Gegenteil: Sie konzentrieren sich im äußersten Südwesten und Süden und dann wieder im hohen Norden der Insel. Warum?

Transformstörungen in Island © Meteorological Office of Iceland

Die Ursache sind Transformstörungen, Verwerfungen, die sich quer zur eigentlichen Richtung der Plattengrenze erstrecken. Sie entstehen, weil das Auseinanderweichen der Platten nicht gleichmäßig, sondern in Schüben geschieht. Da sich die Geschwindigkeit, mit der sich die Platten bewegen, von Ort zu Ort und je nach Beschaffenheit des Untergrunds unterscheidet, treten immer wieder Spannungen im Gestein auf. Werden sie zu groß, bricht der Untergrund und es bilden sich gewaltige Verwerfungszonen, die von der Plattengrenze abzweigen.

An den Transformstörungen bewegt sich der Untergrund nicht auseinander, sondern aneinander vorbei. Da die Bruchstellen jedoch rauh und uneben sind, verhakt sich das Gestein dabei häufig und die Bewegung wird blockiert. Nach einiger Zeit wird der Druck jedoch zu groß und die Blockade löst sich plötzlich und ruckhaft – die Erdbeben bebt.

Island wird gleich von zweien dieser Transformstörungen durchzogen: Der „Tjörnes Fracture Zone (TFZ)“ im Norden, der westlichen vulkanologischen Zone (WVZ) und der im Süden bzw. Südwesten gelegenen „Southern Islandic Seismic Zone (SISZ)“.

  1. zurück
  2. |
  3. 1
  4. |
  5. 2
  6. |
  7. 3
  8. |
  9. 4
  10. |
  11. 5
  12. |
  13. 6
  14. |
  15. 7
  16. |
  17. 8
  18. |
  19. 9
  20. |
  21. 10
  22. |
  23. 11
  24. |
  25. 12
  26. |
  27. 13
  28. |
  29. 14
  30. |
  31. weiter


Stand: 13.04.2001

Anzeige
Teilen:
Anzeige

In den Schlagzeilen

Inhalt des Dossiers

Feuer und Eis
Die Gletschervulkane Islands

Aus Feuer geboren...
Island zwischen Feuer und Eis

Verborgenes Feuer unter dem Eis
Das Vulkansystem von Bardarbunga und Grimsvötn

Vulkanisches Feuer gegen Gletschereis
Der Ausbruch des Grimsvötn im Oktober 1996

Der große Jökulhlaup
Wenn der Gletscher Wasser speit...

Feuer am "Tor zur Hölle"
Der Vulkan Hekla

Wenn der Feuerriese erwacht...
Die Eruption des Hekla im Februar 2000

Leben im Schatten der Gefahr
Wo Erdbeben zum täglichen Wetterbericht gehören...

Papierrollen und Datenleitung
Das Messnetz des isländischen Wetterbüros

Chaos in Hveragerdi
Wenn der Katastrophenschutz versagt...

Reykjavik in Gefahr?
Unruhige Erde unter der Hauptstadt

Die Tektonik Islands
Auf einem Hot Spot zwischen zwei Stühlen...

Sollbruchstellen im Untergrund...
Transformstörungen in Island

Hitze von unten und Druck von oben
Wechselwirkungen zwischen Feuer und Eis

Diaschauen zum Thema

keine Diaschauen verknüpft

News zum Thema

keine News verknüpft

Dossiers zum Thema