Anzeige
Umwelt

Spülstopp und Co.

Wer verbraucht was und wieviel?

In Deutschland zapft jeder Einwohner pro Tag und Kopf knapp 130 Liter sauberes Trinkwasser aus der Leitung. Das ist zwar mehr als viele Menschen in wasserarmen Ländern zur Verfügung haben, aber immerhin weniger als die Hälfte dessen, was ein Durchschnittsamerikaner pro Tag verbraucht.

Wasserverbrauch im Haushalt © MMCD

Als Trinkwasser im eigentlichen Sinne dienen uns davon allerdings bestenfalls fünf Liter, der weitaus größte Teil wird für Baden, Duschen und die Toilettenspülung verbraucht. Entsprechend werben die Wasch- und Spülmaschinenhersteller gerne mit der Wassersparsamkeit ihrer Produkte und Toiletten mit Spülstopp gehören mittlerweile fast schon zur Norm. Und die Sparmaßnahmen haben gewirkt: Gegenüber 1991 verbrauchen die deutschen Haushalte heute rund 15 Liter weniger Wasser pro Kopf und Tag.

Der auf dem Wasserzähler abgelesene Wert ist jedoch nur ein Bruchteil dessen, was wir tatsächlich an Süßwasser verbrauchen. Denn nahezu jedes Produkt, das wir täglich benutzen oder aus dem Supermarkt mit nach Hause bringen, benötigt bei der Herstellung Wasser. So „kostet“ beispielsweise die Produktion eines Kilogramms Rindersteak bereits 5.000 Liter, ein einziges Auto hat bereits bis zu 200.000 Liter Wasser geschluckt, bis es vom Fließband rollt.

Mit elf Prozent des gesamten Wasserverbrauchs sind die Haushalte dennoch eher „Kleinvieh“ im Konzert der Wasserschlucker. Die Großverbraucher sind andere: Mit 69 Prozent den Löwenanteil des Wassers entnehmen die Kraftwerke für die öffentliche Stromversorgung, gefolgt von der Industrie mit 16 Prozent. Beide brauchen Wasser vor allem zur Kühlung und für Produktionsprozesse. Die Industrie deckt ihren Wasserbedarf zu etwa einem Drittel über eigene Grundwasserbrunnen.

Besonders wasserintensive Branchen sind dabei die Zellstoff- und Papierindustrie, die chemische Industrie, die Eisen- und Stahlerzeugung sowie die Textil- und Nahrungsmittelindustrie. Aber auch hier wurde inzwischen schon gespart: Im Vergleich zu 1991 ist die Wasserentnahme aus Grundwasser, Seen, Flüssen und Talsperren insgesamt um 6,4 Milliarden Kubikmeter zurückgegangen.

Anzeige
  1. zurück
  2. |
  3. 1
  4. |
  5. 2
  6. |
  7. 3
  8. |
  9. 4
  10. |
  11. 5
  12. |
  13. 6
  14. |
  15. 7
  16. |
  17. 8
  18. |
  19. 9
  20. |
  21. weiter


Stand: 06.06.2003

Teilen:
Anzeige

In den Schlagzeilen

Inhalt des Dossiers

Trinkwasser
Hat Deutschland ein Wasserproblem?

Blauer Planet mit Durst
Mangelware Trinkwasser?

Notstand trotz Überfluss?
Die Wassersituation in Deutschland

Blamage für Deutschlands Wasser
Der UN-Weltwasserbericht zeigt "gelbe Karte"

Das Rätsel des schlechten Ranges
Wie kam es zu Platz 57?

Spülstopp und Co.
Wer verbraucht was und wieviel?

Oberflächlich oder aus der Tiefe...
Wo kommt das deutsche Trinkwasser her?

Grenzwertiges...
Was ist was und wieviel im deutschen Trinkwasser?

Hätten Sie's gewusst?
Wissenswertes rund ums Wasser

Diaschauen zum Thema

keine Diaschauen verknüpft

News zum Thema

keine News verknüpft

Dossiers zum Thema