Palmen, weiße Strände, malerische Örtchen – gerade jetzt im Winter haben Fernreisen in die Sonne Hochkonjunktur. Doch in vielen Regionen lauert eine unsichtbare Gefahr: Infektionskrankheiten, die durch Tiere, verseuchtes Essen oder Wasser oder die Luft übertragen werden. Was tun, um sich zu schützen?
In den letzten Jahrzehnten sind zahlreiche Infektionserreger neu entdeckt worden, und altbekannte Krankheitserreger haben ihr Verbreitungsgebiet ausgeweitet. Die Angelsachsen bezeichnen die Zunahme der Infektionskrankheiten durch die Verbreitung „alter“ Erreger oder durch „neue“ Infektionserreger als „emerging epidemics“. Auch der Klimawandel wirkt sich auf die Lebensbedingungen von Erregern und ihren Vektoren aus. Viele können sich dank der Erwärmung in neue Gebiete ausbreiten. Gefahr lauert dann dort, wo wir sie nicht vermuten.
Die zunehmende Mobilität der Menschen erleichtert auch für die Erreger die Eroberung neuer Lebensräume. Das Beispiel von „SARS“ zeigte eindrücklich, wie Erreger an einem Tag den halben Erdball umrunden können. Durch die Rodung der Tropenwälder, Massentierhaltung und die Intensivierung der Tierzucht bieten sich den Krankheitserregern weitere vielfältige Verbreitungsmöglichkeiten. Das enge Zusammenleben von Mensch und Tier in vielen Entwicklungsländern kann den Übergang des Erregers von einer Art auf eine andere ermöglichen. So gelang es auch dem Erreger der Vogelgrippe, den Menschen zu infizieren.
Dass insbesondere Fernreisen Infektionsgefahren bergen, verdrängen wir im Urlaub gerne. Eine Untersuchung der Deutschen Zentrale für Tourismus belegt, dass die Deutschen mit 75,6 Millionen Auslandsreisen und Ausgaben von 57,1 Milliarden Euro weiterhin „Reiseweltmeister“ sind. Damit wir nicht auch Tropenkrankheits-Weltmeister werden, sollten Fernreisende einige Tips beachten.
Inhalt:
- Abkochen oder vergessen
Gefahr durch rohe Lebensmittel - Nicht streicheln, nicht füttern
Tiere als Überträger - Tropenkrankheit Nummer 1
Malaria und der Herausforderer Dengue - Blut, Schweiß und Tränen
Gefahr durch Blut und andere Säfte - Erreger fliegt mit
Mobilität erleichtert Ausbreitung
Dr. Regina Allwinn / Forschung Frankfurt
Stand: 13.02.2009