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Technik

Kleider machen Leistung – Die Wahrheit hinter der Funktionskleidung

Sportkleidung

Funktionskleidung soll die individuelle sportliche Leistung verbessern. © pixabay.com, Wokandaopix

Schneller, höher, weiter – nach diesem den olympischen Spielen zugeschriebenen Motto versuchen längst nicht mehr nur Leistungssportler das volle Maß ihrer persönlichen Performance auszuschöpfen. Dabei kommt es im Wettbewerb oder beim Kampf gegen die Pfunde vielen Athleten auch auf die letzten Prozent an. Ein maßgeblicher Bestandteil der vollen Leistung, so verspricht zumindest die Werbung der Hersteller, soll die Sportkleidung sein.

Funktionskleidung zum Laufen, Fußballspielen oder Tennis soll die individuelle Performance verbessern – doch kann Kleidung das wirklich leisten?

Eine generelle Unterscheidung besserer Leistung

Um diese Frage restlos zu klären, muss zunächst einmal die Frage nach dem Vergleich geklärt werden. „Kann Funktionskleidung besser machen?“ ist eine offene Frage mit Komparativ und der verlangt nun einmal einen direkten Vergleich. Also sollte die Frage eher getrennt werden in „besser als mit herkömmlicher Kleidung“ und „besser als das eigene Leistungspotential“.

Beide Fragen und viele weitere Zusammenhänge mit Funktionskleidung und Sport waren auch in den letzten Jahren immer wieder das Thema zahlreicher wissenschaftlicher Studien.

Gerade im Vergleich mit regulärer Kleidung – man versinnbildliche sich etwa das klassische Baumwoll-T-Shirt und eine Jogginghose – dient die Funktionskleidung nicht so sehr der Verbesserung der Leistung, sondern der Reduzierung des Leistungsabfalls. Kleidung, die nicht für Sportler entwickelt wurde, kann etwa den Schweiß nicht zum Trocknen abtransportieren. Das Obermaterial saugt sich voll und kühlt den Körper aus. Die Kleidung wird schwerer und jeder Schritt muss mehr Gewicht tragen, hinzu kommt das erhöhte Grundgewicht dichter Materialien. Und das alles betrachtet noch nicht einmal scheuernde Nähte, die Schritte auch nicht angenehmer und damit immer anstrengender machen.

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Spezielle Funktionskleidung führen alle großen Sportartikelhersteller, so dass Athleten oder Teamsportler eine große Auswahl an Kleidung haben, die für ihre Sportart entwickelt wurde. Auch hohe Anschaffungspreise beim Kauf gehören längst der Vergangenheit an – ein umfassendes, preiswertes Angebot an Funktionskleidung bieten auch Online-Shops wie Sport Kanze.

Dies würde beim Sport einen erheblichen Leistungsabfall nach sich ziehen, da der Körper unnötig viel Arbeit verrichten muss, um die Schwächen der Kleidung zu kompensieren. Hier arbeitet Funktionskleidung also in jedem Fall besser als der Vergleich.

Doch kann Funktionskleidung auch die körpereigenen Grenzen nach oben verschieben?

Bessere Leistung durch Kompression

Tatsächlich konnten mehrere Studien belegen, dass Funktionskleidung mit Kompressionsfunktion die Leistung beim Sport leicht verbessern kann und auch in der Regeneration einen leichten positiven Einfluss hat. Natürlich macht die Kleidung alleine noch keinen professionellen Athleten und gerade Hobby-Sportler sollten keine Wunder von ihrer Kompressionskleidung erwarten, doch einige letzte Prozente lassen sich mit der richtigen Kleidung durchaus abrufen.

Dahinter verbirgt sich ein wohl bekannter medizinischer Effekt. Denn eng anliegende Kleidung fördert den Rückfluss des Blutes zum Herzen, wodurch die Muskulatur bei Anstrengung schneller wieder mit Sauerstoff versorgt und länger im aeroben Bereich arbeiten kann. Selbst die optimistisch angelegten Studien offerieren nur Leistungssteigerungen im einstelligen Prozentbereich.

Wirklich eng anliegende Kompressionskleidung schafft zusätzlich einen Außendruck auf das Bindegewebe und erhöht so die Körperspannung von außen. Auch die Wärmeentwicklung lässt sich gleichmäßiger auf Muskeln, Sehnen und Gelenke verteilen, was vielen Beschwerden vorbeugen kann.

Komfort, Emotionen und psychologische Leistungssteigerungen

Ein weiterer wichtiger Aspekt, dem die Universität Köln sich bereits 2010 in einer Studie widmete, ist die Leistungssteigerung durch psychologische Einflüsse wie Glücksbringer. Und so wie Versuchspersonen mit Kitteln in Studien bessere Laborarbeit leisten, so sorgt auch die Funktionskleidung für genau das befreite Gefühl bei Sportlern, mit dem sie volle Leistung geben können.

Dieses gute Gefühl steigert bei Profisportlern eine gewisse Unbefangenheit, eine Furchtlosigkeit gegenüber Verletzungen und die Ruhe, die komfortable Kleidung mit sich bringen kann. Und auch bei Hobbysportlern hilft dieser psychologische Boost. Fühlen wir uns wie Sportler, sind wir eher geneigt, uns wie Sportler zu benehmen.

Des Läufers neue Kleider – Funktionskleidung funktioniert, aber leider frei von Wundern

Funktionskleidung erfüllt bei Sportlern tatsächlich ihre Funktion, die Hauptursache hierfür ist allerdings der direkte Materialvergleich zu dicker Baumwolle und anderen Klassikern der preußischen Turnschule. Funktionsmaterialien bieten Bewegungsfreiheit, lassen Schweiß und Feuchtigkeit trocknen, sind leicht und scheuern nicht. Sie unterstützen den Sportler.

Doch tatsächlich lassen sich mit Kompressionskleidung sogar leichte Zugewinne in der Performance verzeichnen. Und letztlich ist es nicht nur eine Frage der Leistung und des Komforts, auch bei der Gesunderhaltung spielt Funktionskleidung eine entscheidende Rolle. Das weiß jeder Läufer oder Fußballspieler, der aufgrund von Scheuerstellen schon einmal nicht in die Jeans kam oder komplett durchnässt im Wind stehen musste.

(Dieser Beitrag entstand in Zusammenarbeit mit der externen Autorin Tanja Sanger., 10.01.2018 – )

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